Die Sinnfrage kann aber nur von einem Individuum beantwortet werden, nur für sich selbst. Orientiert er sich an Wir Appellen, spürt er durch seine Wahrnehmung der Realität, ob die hinter den Wir Appellen stehenden Sinnformeln tragfähig sind, oder nicht. Im Moment befinden sich immer mehr Menschen in einer Situation der kognitiven Dissonanz. Die Wir Appelle passen nicht zur wahrgenommenen Realität und dem als richtig empfundenen Sinn des Lebens. Die Sinnsuche scheint mir Teil der menschlichen Natur und davon ablenken kann nur eine wie auch immer gelagerte Sucht.
Altruismus, eine Haltung und Handlingsmotivation, die in weiten Teilen der links der Mitte angesiedelten politischen Kräfte Voraussetzung für die Gestaltung der Zukunft der Menschheit ist, kann aber, so meine Meinung, nicht gegen den Willen der Handelnden ohne kognitive Dissonanz in den Handelden politisch durchgesetzt, in Gesetzen verordnet werden. Altruismus muss Teil der freien Sinnfindung des einzelnen Menschen sein, also auf Freiwilligkeit beruhen. Naturbedingt, den Lebensunständen geschuldet, ist aber egoistisches Handeln, nicht altruistisches erfolgversprechend. Altruistisches Handeln ist, so meine Beobachtung, also Teil meiner Wahrnehmung der Wirklichkeit, in den seltensten Fällen gänzlich uneigennützig, sondern dient den Zielen der anscheinend altruistisch handelnden Person, z.B. um Ansehen zu mehren oder Loyalität zu erzeugen.
Wer hätte geglaubt, dass wir im 21. Jahrhundert eine Antwort auf die Sinnfrage suchen müssen? Eigentlich, wenn ich es mir recht überlege, nicht verwunderlich.
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