Ich fürchte es ist weder Boshaftigkeit noch Dummheit. Es ist das alte Gefühl des ausgeliefert Seins, des Widerstands gegen den unabwendbaren Wandel, dieses Unbehagens in den eigenen Verhältnissen, die immer noch oben erweitert werden müssen - aber das absehbar nicht werden. Es ist die eigene erbärmliche Feigheit - sich den selbst verschuldeten Verhältnissen eigenverantwortlich zu stellen, die Suche nach Sündenböcken für das eigene zivilisatorische Totalversagen, bei gleichzeitiger Realitätsleugnung. Kurz das Gefühl der dumpfen zurückgeblieben Massen aus Weimar, die ein heile Welt wollten und Hitler gerufen haben - liegt wieder wie Mehltau über dem Land.