Seit vor drei Jahren das letzte deutsche Steinkohlekraftwerk geschlossen hat kommt die Steinkohle für die deutschen Steinkohlekraftwerke aus Russland, Venezuela und Südafrika. Da im Zuge des Kohleausstiegs jetzt immer mehr Steinkohlekraftwerke schließen bzw. wegen der CO2-Bepreisung und EE-Ausbau weniger produzieren werden nicht mehr so viele mit "super umweltfreundlichem Schweröl" betriebene Frachter gebraucht, die die Steinkohle über den Atlantik verschippern um sie in Deutschland zu verbrennen. Da kommt es jetzt wie gerufen, dass sie mit diesen Frachtern nun im großen Stil Fichte- und Buchenholz in die USA verschiffen können und wir nun im Gegenzug auch noch Buschholz aus Afrika über viele tausend Kilometer nach Deutschland verschiffen um hier z. B. zum Teil den Strom für Hamburg zu erzeugen, nachdem das erst wenige Jahre Kohlekraftwerke unter Zuhilfenahme von vielen Millionen deutschen Steuergeldern nach wenigen Jahren stillgelegt wurde (das Kraftwerk Moorburg hat seine Steinkohle übrigens überwiegend aus Russland erhalten).
P.S. Greenwashing ist leider in den letzten Jahren in vielen Branchen üblich geworden. Ein aktuelles Beispiel ist da Tesla, mit dem Elon Musk immer wieder den Anschein erweckt, damit die Welt zu retten. Ich kann das unterm Strich nicht beurteilen, welchen Einfluss Tesla auf die Ökologie dieses Planeten hat, daher halte ich mich mit generellen Bewertungen zurück. Allerdings ist die Tatsache, dass Tesla z. B. im ersten Quartal 2021 zum Teil nur einen Gewinn ausgewiesen hat, weil sie einen Spekulationsgewinn über 101 Mio Dollar mit Bitcoin-Zockereien realisiert haben, für mich persönlich auch eine Art von Scheinheiligkeit. Bitcoins werden zu einem großen Teil mit Strom aus uralten (oft chinesischen) Kohlekraftwerken generiert. Der ökologische Fußabdruck (nicht nur CO2 sondern auch vor allem die ganzen ausgestoßenen Giftstoffe der Altanlagen) dieser Bitcoins (die ja im Endeffekt nur Zahlenketten sind) ist enorm.