Müßjöh schrieb am 10.09.2024 16:46:
Um das Argument der Wirtschaft aufzunehmen: Warum wird sowohl in den Medien als auch von Politikern stets thematisiert, ob man Migranten abschieben *kann*, und nicht, ob man das überhaupt *will*?
Wie gesagt, ich argumentiere rein wirtschaftlich, nicht menschlich, was ja eh gerne wegignoriert wird.
Erstens, will man als Ausländer, der in einem anderen Land arbeiten möchte und überlegt in welchem, überhaupt in einem Land arbeiten, dessen allererste Priorität es ist, möglichst wenige von dessen Schlag zu haben? Sooo attraktiv ist Deutschland nun auch wieder nicht. Ich denke, dass die Attraktivität unseres Landes massiv überschätzt wird.
Jup. Wir sind das Land mit einer der höchsten Steuer- und Abgabenlasten in Europa, wenn nicht sogar weltweit. Zudem haben wir nicht gerade den Ruf, dass es hier viel gutbezahlte Arbeit gibt. Im Gegenteil, wir haben mit den größten Niedriglohnsektor in ganz Europa. Zudem machen wir es Leuten aus anderen Ländern echt schwer, ihre Bildungsabschlusse in Deutschland anerkennen zu lassen.
Zweitens: Wir haben einen Mangel an Fachkräften. Wir sollten uns eigentlich über jeden einzelnen Migranten freuen.
Wenn die "Migranten" denn Fachkräfte wären und nicht primär ins Bürgergeld "einwandern" würden könnte man sich freuen.
Seltsamerweise gilt seit 2015 "wir schaffen das", wir haben Millionen "potentielle Fachkräfte" ins Land gelassen aber der "Fachkräftemangel" der Industrie ist größer statt kleiner geworden. Finde den Fehler.