Es stürmt markant in dem Wasserglas, in dem Autor herumblubbert. Das Leben endet für uns alle tödlich, aber die Taiwanbesuche einer alten amerikanischen Politikerin haben damit nichts zu tun.
Nochmal: Frau Pelosi ist NICHT TEIL der amerikanischen Exekutive, der US-Regierung und sie ist nicht mal Mitglied des Senats, der in den USA die Außenpolitik macht. Sie ist nicht mal Mitarbeiter des Präsidentenstabs (die nur Berater sind und NICHT Teil der Exekutive!).
All das ist sie NICHT. Sondern sie Abgeordnete des Repräsentantenhauses und das hat mit Außenpolitik wenig zu tun, somit ist Frau Pelosi objektiv keine Provokation Chinas. Das wäre ganz anders wenn der US-Präsident oder der Außenminister nach Taiwan fahren würden, aber das machen sie ja gar nicht.
Wenn die Chinesen trotzdem motzen, das laß sie halt motzen. Denen hat keiner was getan. Und es geht sie zudem einen feuchten Furz an, wenn ganz normale Amerikaner nach Taiwan fliegen.
Genauso ist Unsinn, daß Biden Frau Pelosi hätte verbieten können, nach Taiwan zu fliegen. Das kann er selbstverständlich nicht. Die USA sind nicht die DDR, wo Leute eingesperrt & mit Reiseverboten belegt werden. Herr Biden kann sein Klo im Weißen Haus putzen oder die Vorhänge im Oval Office abstauben, wo andere Amerikaner hinreisen ist nicht sein Job. Darüberhinaus wäre ein ein solches Reise-"Verbot" politischer Selbstmord für den Präsidenten. Einmal generell & dann auch noch speziell, weil es sich bei Taiwan ja um einen Staat (in Peking würde man sagen: "eine Provinz") handelt, zu der die USA gute Beziehungen unterhalten. Und Apple ist ein guter Kunde der taiwanesischen Halbleiterherstellungsgesellschaft (TSMC).
***
And now for something completly different. Der Autor blubbert ja nicht nur vom Weltuntergang daher, er hat auch keine Ahnung von amerikanischer Poltik. Wie kommt der denn auf das schmale Brett hochkannt gestellt, daß die Außenpolitik für amerikanische Wahlen interessant wäre? Das ist so gut wie nie der Fall. Wenn in Texas dieses Jahr ein Gouverneur gewählt wird, dann wird Ron DeSantis (der wiedergewählt werden will) darüber reden wie die Steuern in Texas sind, ob man eine Autobahn baut, wie sich Texas zum Supremecourt-Urteil beim Mutterleibkindsmords positioniert, wieviel Geld man für Hochschulen ausgibt, wie die Waffengesetze in TX aussehen. Alles immer texanische Innenpolitik. Ob da jemals das Wort Taiwan oder China fällt: Eher ned.
Und das ist überall in den USA so, daß die Innenpolitik die Wahlen entscheidet. Nicht einmal diejenigen, die in den USA die Außenpolitik machen (also die Senatoren!) nicht mal für deren Wahlsieg ist die Außenpolitik entscheidend. Wenn sie Senator von Louisiana werden wollen, dann werden sie nicht hergehen und im Bierzelt den Bauern ihre Haltung zu Taiwan oder China erläutern. (Obwohl sie genau diese Politik später machen, wenn sie gewählt werden). Sondern sie werden sagen: "Wählt mich zum Senator von Louisiana, ich werde das Maximum für Lill' Lou im Senat rausholen."
Die USA sind WEITAUS stärker innenpolitikfixiert als Deutschland. Und das ist sehr gut so. Denn die Welt, die ist weit draußen. Wichtig ist, daß man im eigenen Land gut lebt. Und das kann man über Wahlen- & Abstimmungen beeinflussen, also in Demokratien zumindest. Und wenn in China ein Sack Reis umfällt, sagt der Amerikaner "Yeah rice, Oncle Ben's. Parboiled. From Lousiana with love..." (Da in Lousiana Reis angebaut wird, besteht auch dort die Gefahr der Reissackschwerpunktverlagerung, wie in China. Sehr gefährlich sowas, wir werden alle sterben. Aber nicht deswegen. ;-)
bd