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  • blu_frisbee

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2002

Mir fehlen (beinahe) die Worte ob dieser Lügen.

TecDoc schrieb am 6. Mai 2008 12:06

> > > Man kann Risiken nicht "vermeiden" - nur kalkuliert eingehen.

> > ...sagte der Contergan-Hersteller zu den Opfern seiner Kosten- und
> > Gewinnkalkulation.

> Die Opfer von Contergan sind Opfer eines Fehlers des Herstellers -
> ja. 

Nein. Bei verantwortlichem Handeln von Grünenthal wäre Contergan 
binnen kürzester Frist aus dem Handel gezogen worden. Tatsächlich 
wurde es noch jahrelang weiter vertrieben. 
> http://de.wikipedia.org/wiki/Contergan-Skandal

> Doch *jeder* Hersteller von Medikamenten - und letztlich auch jeder
> Anwender -geht dieses Risiko ein. Er muss es eingehen, oder auf
> Medikamente verzichten.

Contergan beweist, daß für den Profit auch über Leichen gegangen
wird. 

> Der unterschwellige Vorwurf von dir, die Risiken bei Contergan wären
> aus Kosten- und Gewinngründen fahrlässig oder gar vorsätzlich erhöht
> worden, trifft gleich doppelt nicht: 

Der Vorwurf trifft vollumfänglich zu. 
Und dich kann ich ab jetzt nur noch Kapitalfaschist nennen.

> 1.) Jedem Medikamentenhersteller ist klar, welche Auswirkungen ein
> Fall wie Contergan auf Gewinne und Kosten hat: Sie explodieren;
> ausserdem ist der Ruf ist ruiniert. Contergan dürfte der größte
> Verlustbringer dieser Firma gewesen sein. Dieses Risiko geht niemand
> bewusst ein.

Scheißegal sagt Grünenthal.
Die finanziellen Leistungen an die Opfer sind nur noch skandalös zu
nennen.
So etwas nehmen Firmen billigend in Kauf. 

> 2.) Die einzige Alternative wäre die Entwicklung von Medikamenten auf
> nichtkommerzieller Basis. Dummerweise arbeiten tausende von
> Entwicklern, Mediziner, Laboranten etc. nicht auf Jahrzehnte umsonst. 
> Ausserdem: Ob Ergebnisse, die beim Arbeiten auf der Basis von "gut
> gemeint" herauskommen, wirklich "sicherer" wären, bezweifle ich.

Gesundheitsfürsorge muß öffentliche Angelehenheit ohne Profit sein. 
Wenn sie es nicht ist: Umso trauriger für die Wirklichkeit. 
Das Personal würde nicht pro bono arbeiten, sondern bezahlt werden. 
Forschung wird durch Profit korrumpiert, also schlechter. 

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