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  • TecDoc

mehr als 1000 Beiträge seit 17.05.2004

Gerede ...

> > > > Man kann Risiken nicht "vermeiden" - nur kalkuliert eingehen.
> > 
> > > ...sagte der Contergan-Hersteller zu den Opfern seiner Kosten- und
> > > Gewinnkalkulation.
> > 
> > Die Opfer von Contergan sind Opfer eines Fehlers des Herstellers -
> > ja. 

> Nein. Bei verantwortlichem Handeln von Grünenthal wäre Contergan 
> binnen kürzester Frist aus dem Handel gezogen worden. 

"Kürzester Frist"? Oder "noch kürzere Frist"? Oder "allerkürzester
Frist"? - im nachhinein haben sie zu lange gezögert, und das war ein
Fehler. Was ich auch sagte.

> Tatsächlich  wurde es noch jahrelang weiter vertrieben.
> > http://de.wikipedia.org/wiki/Contergan-Skandal

Dieser Artikel sagt nun gerade aus, daß es sich um einige Monate
1960-1961 handelt, nicht um "jahrelang weiter".

> > Doch *jeder* Hersteller von Medikamenten - und letztlich auch jeder
> > Anwender -geht dieses Risiko ein. Er muss es eingehen, oder auf
> > Medikamente verzichten.

> Contergan beweist, daß für den Profit auch über Leichen gegangen
> wird. 

Unsinn. Nochmal *WO* bitte soll denn hier der Profit für der
Hersteller gelegen haben? Contergan war ein finanzielles Desaster für
den Hersteller - und das war vorher absehbar. 
Kein "Kapitalist" geht ein so vorhersehbares Risiko ein, wissentlich
ein gefährliches Medikament auf dem Markt zu lassen. Einfach weil
kein Gewinn drin liegt.

> > Der unterschwellige Vorwurf von dir, die Risiken bei Contergan wären
> > aus Kosten- und Gewinngründen fahrlässig oder gar vorsätzlich erhöht
> > worden, trifft gleich doppelt nicht: 

> Der Vorwurf trifft vollumfänglich zu. 
> Und dich kann ich ab jetzt nur noch Kapitalfaschist nennen.

Wie gesagt: jeder echte "Kapitalist" macht so etwas gar nicht, du
Blume der Meinungsfreiheit und Toleranz ...

> > 1.) Jedem Medikamentenhersteller ist klar, welche Auswirkungen ein
> > Fall wie Contergan auf Gewinne und Kosten hat: Sie explodieren;
> > ausserdem ist der Ruf ist ruiniert. Contergan dürfte der größte
> > Verlustbringer dieser Firma gewesen sein. Dieses Risiko geht niemand
> > bewusst ein.

> Scheißegal sagt Grünenthal.

Aehm ... kein "Kapitalist" sagt bei finanziellen Verlusten
"scheissegal" ...

> Die finanziellen Leistungen an die Opfer sind nur noch skandalös zu
> nennen.
> So etwas nehmen Firmen billigend in Kauf. 

Verluste nehmen Firmen *nie* "billigend in Kauf". - Ich habe langsam
den Eindruck, daß du direkt oder indirekt persönlich betroffen bist
...

> > 2.) Die einzige Alternative wäre die Entwicklung von Medikamenten auf
> > nichtkommerzieller Basis. Dummerweise arbeiten tausende von
> > Entwicklern, Mediziner, Laboranten etc. nicht auf Jahrzehnte umsonst. 
> > Ausserdem: Ob Ergebnisse, die beim Arbeiten auf der Basis von "gut
> > gemeint" herauskommen, wirklich "sicherer" wären, bezweifle ich.

> Gesundheitsfürsorge muß öffentliche Angelehenheit ohne Profit sein.

Deine persönliche Ansicht. Und wenn ich die Verluste der öffentlichen
Krankenkassen sehe, ist deine Forderung hier ja schon erfüllt ...
Nur gibt es leider keine Beispiele für eine rein öffentliche
Gesundheitsvorsorge (inkl. Medikamentenentwicklung), die jemals
besser funktioniert hätte.

> Wenn sie es nicht ist: Umso trauriger für die Wirklichkeit. 

Höchstens für *deine* Wirklichkeit.

> Das Personal würde nicht pro bono arbeiten, sondern bezahlt werden. 

Ja, so wie der ÖD und Beamte, die ja, wie man weiss, die Perlen der
Innovation und Entwicklung sind ...

> Forschung wird durch Profit korrumpiert, also schlechter. 

Forschung wird durch "Profit" gelenkt und angeregt, ja. Weshalb z.B.
Grundlagenforschung durchaus öffentlich bleiben sollte. 
Praktische, angewendete Forschung, wie die Entwicklung von
Medikamenten, ist wie jede wirtschaftliche Tätigkeit -und das ist
Medikamentenherstellung nun mal-
in der privatwirtschaft nach langen Erfahrungen nun mal besser
aufgehoben.

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