TecDoc schrieb am 7. Mai 2008 01:25
> Es geht letzendlich um Geld, das man für seine Arbeit bekommt, und da
> hörts auf mit dem "sportlich" ...
Ganz einfach: Es wäre letzten Endes eine Wirtschaft, in der Geld in
der Form nicht mehr existiert. Stattdessen gäbe es so etwas wie die
Anerkennung, die jemand bekommt, oder den Ruf, den jemand hat. Jeder
bekäme automatisch, was er zum Leben benötigt, aber wenn es um mehr
als nur das geht, hängt die Position, die man in der Warteschlange
bei der Verteilung knapper Ressourcen einnimmt, vom Ruf ab, den man
sich erworben hat, oder der Anerkennung und wohlmeinenden
Aufmerksamkeit, die man genießt.
> 1.) Auch dann weiss man noch nicht, welche
> Arbeitsweise/Methode/Technologie denn wirklich besser ist - das
> stellt sich oft erst raus, wenn die Produktion läuft. Sich für die
> "richtige" Arbeitsweise etc. zu entscheiden, gehört mit zum
> Wettbewerb.
>
> 2.) Dein Ansatz führt dazu, daß die Kooperativen/Genossenschaften
> etc., die richtig viel Arbeit und Gehirnschmalz (->also Geld) in ihre
> Technologie/Methoden/etc. investiert haben, diese dann an solche
> Kooperativen/Genossenschaften etc. praktisch verschenken sollen, die
> diese Arbeit weniger oder gar nicht gemacht haben?
Siehe oben - wieso muß alles immer auf Geld basieren?
> > und gleichzeitig versucht jeder Betrieb oder jede Gruppe, die anderen
> > zu übertreffen
>
> ... was nichts anders als Wettbewerb ist?!
Aber sportlicher Wettbewerb, keiner um Geld. Wenn man natürlich
betrachtet, daß Anerkennung und Ruhm in einer solchen Gesellschaft
den Stellenwert von Geld haben (lies mal "Down and Out in the Magic
Kingdom" von Cory Doctorow), dann kann man sagen, daß diese Leute den
Wettbewerb schon für ihren persönlichen Profit betreiben.
> > Siehe oben: Die kompletten Pläne und Dokumentationen für eben diese
> > Autos, Kraftwerke, Maschinen liegen dann einfach komplett offen, frei
> > einsehbar für jeden, ohne Patente oder geistige Eigentumsrechte,
>
> Gerade die Entwicklung und Erstellung eben dieser Pläne und
> Dokumentationen kosten bei technologischen Produkten Milliarden! -
> Sie stellen die eigentliche Entwicklungsarbeit dar, in ihnen ist sind
> alle Information über das Produkt enthalten. Diese Unterlagen machen
> einen merklichen Anteil an den Produktkosten aus! - Und das sollen
> die jeweilige Entwicklerfirma (Genossenschaft, Syndikat, ...)
> verschenken? Ohne die Gewissheit, daß man etwas Gleichwertiges oder
> überhaupt etwas dafür von den anderen Firmen bekommt?
Diese Betriebe wären eben keine Firmen in dem Sinne mehr, und der
Wettbewerb eben kein kapitalistischer. Wer etwas entwickelt, streicht
den Ruhm dafür ein.
> Es ist offensichtlich, das du von den Prozessen in den technologisch
> ausgerichteten Industrien keine Ahnung hast. Die Pläne, die
> Zeichnungen, die Dokumentation ist dort *alles*.
Es muß aber nicht ewig so bleiben. Daß es ist, wie es ist, liegt nur
daran, daß es historisch so gewachsen ist.
> Nochmal: Warum sollte irgend jemand, oder irgendeine Firma (,
> Syndikat, ...) in so einer Situation noch viel Zeit, Geld und
> Gehirnschmalz aufwenden, um eine -ggf. "revolutionäre"- Neuerung zu
> entwicklen?! Ohne das dafür etwas Gleichwertiges reinkommt?!
Warum liefern sich die Entwickler von GNOME und KDE ständig ein
Wettrennen, wer die neuesten Desktop-Software-Technologien besser
implementieren kann als die andere Seite? Und das, obwohl der
Quellcode offen ist und auch immer mal wieder ganze Code-Brocken hin-
und herfließen?
> Es geht letzendlich um Geld, das man für seine Arbeit bekommt, und da
> hörts auf mit dem "sportlich" ...
Ganz einfach: Es wäre letzten Endes eine Wirtschaft, in der Geld in
der Form nicht mehr existiert. Stattdessen gäbe es so etwas wie die
Anerkennung, die jemand bekommt, oder den Ruf, den jemand hat. Jeder
bekäme automatisch, was er zum Leben benötigt, aber wenn es um mehr
als nur das geht, hängt die Position, die man in der Warteschlange
bei der Verteilung knapper Ressourcen einnimmt, vom Ruf ab, den man
sich erworben hat, oder der Anerkennung und wohlmeinenden
Aufmerksamkeit, die man genießt.
> 1.) Auch dann weiss man noch nicht, welche
> Arbeitsweise/Methode/Technologie denn wirklich besser ist - das
> stellt sich oft erst raus, wenn die Produktion läuft. Sich für die
> "richtige" Arbeitsweise etc. zu entscheiden, gehört mit zum
> Wettbewerb.
>
> 2.) Dein Ansatz führt dazu, daß die Kooperativen/Genossenschaften
> etc., die richtig viel Arbeit und Gehirnschmalz (->also Geld) in ihre
> Technologie/Methoden/etc. investiert haben, diese dann an solche
> Kooperativen/Genossenschaften etc. praktisch verschenken sollen, die
> diese Arbeit weniger oder gar nicht gemacht haben?
Siehe oben - wieso muß alles immer auf Geld basieren?
> > und gleichzeitig versucht jeder Betrieb oder jede Gruppe, die anderen
> > zu übertreffen
>
> ... was nichts anders als Wettbewerb ist?!
Aber sportlicher Wettbewerb, keiner um Geld. Wenn man natürlich
betrachtet, daß Anerkennung und Ruhm in einer solchen Gesellschaft
den Stellenwert von Geld haben (lies mal "Down and Out in the Magic
Kingdom" von Cory Doctorow), dann kann man sagen, daß diese Leute den
Wettbewerb schon für ihren persönlichen Profit betreiben.
> > Siehe oben: Die kompletten Pläne und Dokumentationen für eben diese
> > Autos, Kraftwerke, Maschinen liegen dann einfach komplett offen, frei
> > einsehbar für jeden, ohne Patente oder geistige Eigentumsrechte,
>
> Gerade die Entwicklung und Erstellung eben dieser Pläne und
> Dokumentationen kosten bei technologischen Produkten Milliarden! -
> Sie stellen die eigentliche Entwicklungsarbeit dar, in ihnen ist sind
> alle Information über das Produkt enthalten. Diese Unterlagen machen
> einen merklichen Anteil an den Produktkosten aus! - Und das sollen
> die jeweilige Entwicklerfirma (Genossenschaft, Syndikat, ...)
> verschenken? Ohne die Gewissheit, daß man etwas Gleichwertiges oder
> überhaupt etwas dafür von den anderen Firmen bekommt?
Diese Betriebe wären eben keine Firmen in dem Sinne mehr, und der
Wettbewerb eben kein kapitalistischer. Wer etwas entwickelt, streicht
den Ruhm dafür ein.
> Es ist offensichtlich, das du von den Prozessen in den technologisch
> ausgerichteten Industrien keine Ahnung hast. Die Pläne, die
> Zeichnungen, die Dokumentation ist dort *alles*.
Es muß aber nicht ewig so bleiben. Daß es ist, wie es ist, liegt nur
daran, daß es historisch so gewachsen ist.
> Nochmal: Warum sollte irgend jemand, oder irgendeine Firma (,
> Syndikat, ...) in so einer Situation noch viel Zeit, Geld und
> Gehirnschmalz aufwenden, um eine -ggf. "revolutionäre"- Neuerung zu
> entwicklen?! Ohne das dafür etwas Gleichwertiges reinkommt?!
Warum liefern sich die Entwickler von GNOME und KDE ständig ein
Wettrennen, wer die neuesten Desktop-Software-Technologien besser
implementieren kann als die andere Seite? Und das, obwohl der
Quellcode offen ist und auch immer mal wieder ganze Code-Brocken hin-
und herfließen?