> > Noch so ein Null-Argument: Die Einspeisevergütung ist doch nur
> > *deshalb* so hoch, *damit* die Erzeugungskosten gedeckt werden
> > können!
> Im Moment korrekt. Aber Du übersiehst,
Ich "übersehe" das nicht, ich schätze es insgesamt anders ein.
> das die Preise für Energie steigen
yep.
> und das die Produktionskosten für PV-Anlagen sinken.
Das tun sie ja nun gerade nicht - zum einen wg. der gestiegenen
Rohstoffpreise, zum anderen ist die Herstellung von PV-Zellen
*selbst* sehr energieintensiv - d.h. steigende Energiepreise schlagen
voll durch und machen PV-Zellen teurer.
> Ganz platt formuliert, die PV wird in relativ kurzer Zeit konkurenzfähig
> sein.
Genau das sehe ich überhaupt nicht, nicht zuletzt wg. o.g.
Mechanismus. Da werden andere EEs viel früher konkurrenzfähig.
> Und da ist die Kernfusion eben noch Meilenweit von entfernt.
Sicher, das sagte ich auch schon.
> > Ich "spreche" sie ihnen nicht "ab", sie haben diese Kompetenz einfach
> > nicht, können sie gar nicht haben - niemand kann für sämtliche
> > heutige Technologien "kompetent" sein, schon gar nicht Otto
> > Durchschnitts-Nicht-Techniker.
>
> Ich behaupte, auch ein technischer Laie ist in der Lage das alles zu
> Beurteilen, wenn man ihm die Zeit, die Informationen gibt und eine
> Diskussion zuläßt.
Schlicht: Nein. Keines der Argumente zieht wirklich.
1. "Die Zeit geben": Selbst wenn man ihnen die Zeit gibt, werden
viele sie nicht nutzen - aus schlichtem Desinteresse; ausserdem wird
die jeweilige Neuerung (und ihre Vorteile) zusätzlich verzögert.
2. "Informationen geben": Das bringt gar nichts, wenn die
Informationen nicht verstanden werden. In vielen Fällen würde es
schon schlicht an den Fachbegriffen hängen.
Ausserdem muss man über ein technisches Grundverständnis verfügen, um
die Informationen sinnvoll beurteilen/einordnen zu können.
3. "Diskussion zulässt": Verboten sind Diskussionen schon heute
nicht; und das "Diskussionen" gerade unter fachlich Halb- und
Viertelgebildeten gern ewig dauern können, aber wenig bis nichts
bringen, sollte allgemein bekannt sein.
> Mit der Begründung, ihr könnt das doch überhaupt
> nicht beurteilen, baut man nur künstliche Hürden auf,
"Künstlich"? Was glaubst du eigentlich, was Naturwissenschaftler,
Ingenieure, Techniker, etc. in ihren langjährigen Ausbildungen und
Studiengängen lernen? Es ist ein bisschen eine Arroganz der Doofen,
zu glauben, eine technische Entwicklung genau so gut beurteilen zu
können, wie jemand, der sein halbes Leben lang in diesem. Bereich
gelernt und gearbeitet hat.
> die dann eben
> zur Ablehnung führen, weil die Menschen sich bevormudet, belogen und
> hintergangen fühlen.
"Fühlen" ... ja eben, hier haben wir das Problem, von dem ich sprach:
Die Menschen *können* es nicht beurteilen, und "fühlen" sich daher
unsicher. Weil man sie ja hintergehen oder belügen *könnte*, ohne das
sie es merken würden.
Ob es tatsächlich geschieht, spielt da zunächst gar keine Rolle.
> Und das zu Recht, weil nach meinen Erfahrungen
> wird die Masche im dann rangezogen,
Es ist keine "Masche", und sie muss zwangsläufig *immer* herangezogen
werden, wenn eine neue technische Entwicklung ansteht.
> wenn man den Menschen etwas
> aufschwatzen und sie über den Tisch ziehen will, wenn man also etwas
> zu verbergen hat.
Der für Laien unaufholbare Wissens- und Verständnisvorsprung kann
tatsächlich hierzu mißbraucht werden; wie oft dies wirklich
geschieht, ist fraglich, da es ja irgendwann rein praktisch doch
herauskommt.
> > Eine Grundlage für annäherungsweise Beurteilung von Technologien ist
> > nun mal technisches Verständnis auf einer
> > naturwissenschaftlichen-mathematischen (Ausbildungs-)Basis.
> Naja, eine derartige Ausbildung ist zumindest hilfreich.
Sie ist nicht "hilfreich", sondern gerade für *neue* komplexe
Technologien unabdingbar.
> > > Und das passiert häufiger als Du uns glauben
> > > machen willst. Denk nur mal an Lipobay, um nur einen aktuelleren Fall
> > > zu nennen. Vor Gericht reicht es aber nicht nur den
> > > Kausalzusammenhang nachzuweisen, sondern Du musst dem Unternehmen
> > > zumindest Fahrlässigkeit nachweisen.
> >
> > Das ist einfach falsch. Um Schadenersatzansprüche stellen zu können,
> > reicht es nach dem heutigen Haftungsrecht aus, wenn der
> > Kausalzusammenhang bewiesen ist.
> > Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz sind für die strafrechtliche
> > Würdigung relevant, nicht (mehr) für den Schadensersatz.
> Wie dem auch sei. Nach meinem Kenntnisstand (Seminar zum Thema
> Produkthaftung) wird im Fall der Produkthaftung die Beweislast
> umgekehrt, wenn man als Unternehmen nachweisen kann, nach dem Stand
> der Technik geprüft zu haben.
> Wenn Du das als Unternehmen, mittels
> Entwicklungs- und Qulitätsaufzeichnungen, darlegen kannst, muss der
> Kläger zweifelsfrei nachweisen, daß sein Schaden tatsächlich durch
> Dein Produkt verursacht wurde,
... und das ist auch richtig so. Auch für Unternehmen gilt die
Unschuldsvermutung.
Das ein Geschädigter nachweisen muss, *das* und *von wem* er
geschädigt wurde, ist allemal legitim.
> und er über mögliche Einschränkungen
> in der Handhabung oder Verwendung nicht informiert wurde. In den
> meisten Fällen ist das aber nicht so einfach wie Du glaubst. Das
> läuft dann auf einen Gutachterprozeß hinaus und wird relativ teuer.
Das kann kein Argument gegen die Unschuldsvermutung sein. Alles
andere würde zu einer Klageflut nach dem Motto "die haben Geld, und
*die* müssen beweisen, das sie es *nicht* waren", führen.
> > Ich "fordere" das nicht, ich stelle schlicht die Unmöglichkeit fest:
> > Selbst wenn man die Prüfungsergebnisse ganz "offen" jederman
> > zugänglich machen würde, die meisten Menschen könnte sie kaum lesen,
> > geschweige denn verstehen. Weil die meisten menschen eben keine
> > Biologen, Chemiker, Mediziner, Techniker, etc. sind.
>
> Also kann man die Dinge doch ruhig offenlegen. Also kann man doch mit
> ruhigem Gewissen Transparenz schaffen.
Zum einen gibt es legitime Firmengeheimnisse, zum anderen könnten
offengelegte Infirmationen mißverstanden und fehlinterpretiert
werden. Ausserdem: Welche Informationen z.B. zur Nanotechnologie
fehlen dir denn? So weit ich weiss, mangelt es hier nicht an der
Transparenz.
[...]
> > > wer ihnen quasi verbieten will sich selbst einen Eindruck über Chancen
> > > und Risiken zu machen,
> >
> > "verbieten"? Sie *können* es einfach nicht!
> Das ist eine Unterstellung die nicht stimmt.
Ich habe es viel zu oft miterleben müssen ... aber ich sehe schon,
bei dir ist der Wunsch Vater des Gedanken, und wir kommen hier nicht
zusammen.
> Merkst Du nicht das Du die ganze Zeit den Menschen das Recht
> abspricht, sich selbst ein Bild zu machen.
Dieses Recht spreche ich ihnen nicht ab. Probleme habe ich erst dann,
wenn diese Menschen mitentscheiden dürften.
Gruss,
TecDoc
> > *deshalb* so hoch, *damit* die Erzeugungskosten gedeckt werden
> > können!
> Im Moment korrekt. Aber Du übersiehst,
Ich "übersehe" das nicht, ich schätze es insgesamt anders ein.
> das die Preise für Energie steigen
yep.
> und das die Produktionskosten für PV-Anlagen sinken.
Das tun sie ja nun gerade nicht - zum einen wg. der gestiegenen
Rohstoffpreise, zum anderen ist die Herstellung von PV-Zellen
*selbst* sehr energieintensiv - d.h. steigende Energiepreise schlagen
voll durch und machen PV-Zellen teurer.
> Ganz platt formuliert, die PV wird in relativ kurzer Zeit konkurenzfähig
> sein.
Genau das sehe ich überhaupt nicht, nicht zuletzt wg. o.g.
Mechanismus. Da werden andere EEs viel früher konkurrenzfähig.
> Und da ist die Kernfusion eben noch Meilenweit von entfernt.
Sicher, das sagte ich auch schon.
> > Ich "spreche" sie ihnen nicht "ab", sie haben diese Kompetenz einfach
> > nicht, können sie gar nicht haben - niemand kann für sämtliche
> > heutige Technologien "kompetent" sein, schon gar nicht Otto
> > Durchschnitts-Nicht-Techniker.
>
> Ich behaupte, auch ein technischer Laie ist in der Lage das alles zu
> Beurteilen, wenn man ihm die Zeit, die Informationen gibt und eine
> Diskussion zuläßt.
Schlicht: Nein. Keines der Argumente zieht wirklich.
1. "Die Zeit geben": Selbst wenn man ihnen die Zeit gibt, werden
viele sie nicht nutzen - aus schlichtem Desinteresse; ausserdem wird
die jeweilige Neuerung (und ihre Vorteile) zusätzlich verzögert.
2. "Informationen geben": Das bringt gar nichts, wenn die
Informationen nicht verstanden werden. In vielen Fällen würde es
schon schlicht an den Fachbegriffen hängen.
Ausserdem muss man über ein technisches Grundverständnis verfügen, um
die Informationen sinnvoll beurteilen/einordnen zu können.
3. "Diskussion zulässt": Verboten sind Diskussionen schon heute
nicht; und das "Diskussionen" gerade unter fachlich Halb- und
Viertelgebildeten gern ewig dauern können, aber wenig bis nichts
bringen, sollte allgemein bekannt sein.
> Mit der Begründung, ihr könnt das doch überhaupt
> nicht beurteilen, baut man nur künstliche Hürden auf,
"Künstlich"? Was glaubst du eigentlich, was Naturwissenschaftler,
Ingenieure, Techniker, etc. in ihren langjährigen Ausbildungen und
Studiengängen lernen? Es ist ein bisschen eine Arroganz der Doofen,
zu glauben, eine technische Entwicklung genau so gut beurteilen zu
können, wie jemand, der sein halbes Leben lang in diesem. Bereich
gelernt und gearbeitet hat.
> die dann eben
> zur Ablehnung führen, weil die Menschen sich bevormudet, belogen und
> hintergangen fühlen.
"Fühlen" ... ja eben, hier haben wir das Problem, von dem ich sprach:
Die Menschen *können* es nicht beurteilen, und "fühlen" sich daher
unsicher. Weil man sie ja hintergehen oder belügen *könnte*, ohne das
sie es merken würden.
Ob es tatsächlich geschieht, spielt da zunächst gar keine Rolle.
> Und das zu Recht, weil nach meinen Erfahrungen
> wird die Masche im dann rangezogen,
Es ist keine "Masche", und sie muss zwangsläufig *immer* herangezogen
werden, wenn eine neue technische Entwicklung ansteht.
> wenn man den Menschen etwas
> aufschwatzen und sie über den Tisch ziehen will, wenn man also etwas
> zu verbergen hat.
Der für Laien unaufholbare Wissens- und Verständnisvorsprung kann
tatsächlich hierzu mißbraucht werden; wie oft dies wirklich
geschieht, ist fraglich, da es ja irgendwann rein praktisch doch
herauskommt.
> > Eine Grundlage für annäherungsweise Beurteilung von Technologien ist
> > nun mal technisches Verständnis auf einer
> > naturwissenschaftlichen-mathematischen (Ausbildungs-)Basis.
> Naja, eine derartige Ausbildung ist zumindest hilfreich.
Sie ist nicht "hilfreich", sondern gerade für *neue* komplexe
Technologien unabdingbar.
> > > Und das passiert häufiger als Du uns glauben
> > > machen willst. Denk nur mal an Lipobay, um nur einen aktuelleren Fall
> > > zu nennen. Vor Gericht reicht es aber nicht nur den
> > > Kausalzusammenhang nachzuweisen, sondern Du musst dem Unternehmen
> > > zumindest Fahrlässigkeit nachweisen.
> >
> > Das ist einfach falsch. Um Schadenersatzansprüche stellen zu können,
> > reicht es nach dem heutigen Haftungsrecht aus, wenn der
> > Kausalzusammenhang bewiesen ist.
> > Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz sind für die strafrechtliche
> > Würdigung relevant, nicht (mehr) für den Schadensersatz.
> Wie dem auch sei. Nach meinem Kenntnisstand (Seminar zum Thema
> Produkthaftung) wird im Fall der Produkthaftung die Beweislast
> umgekehrt, wenn man als Unternehmen nachweisen kann, nach dem Stand
> der Technik geprüft zu haben.
> Wenn Du das als Unternehmen, mittels
> Entwicklungs- und Qulitätsaufzeichnungen, darlegen kannst, muss der
> Kläger zweifelsfrei nachweisen, daß sein Schaden tatsächlich durch
> Dein Produkt verursacht wurde,
... und das ist auch richtig so. Auch für Unternehmen gilt die
Unschuldsvermutung.
Das ein Geschädigter nachweisen muss, *das* und *von wem* er
geschädigt wurde, ist allemal legitim.
> und er über mögliche Einschränkungen
> in der Handhabung oder Verwendung nicht informiert wurde. In den
> meisten Fällen ist das aber nicht so einfach wie Du glaubst. Das
> läuft dann auf einen Gutachterprozeß hinaus und wird relativ teuer.
Das kann kein Argument gegen die Unschuldsvermutung sein. Alles
andere würde zu einer Klageflut nach dem Motto "die haben Geld, und
*die* müssen beweisen, das sie es *nicht* waren", führen.
> > Ich "fordere" das nicht, ich stelle schlicht die Unmöglichkeit fest:
> > Selbst wenn man die Prüfungsergebnisse ganz "offen" jederman
> > zugänglich machen würde, die meisten Menschen könnte sie kaum lesen,
> > geschweige denn verstehen. Weil die meisten menschen eben keine
> > Biologen, Chemiker, Mediziner, Techniker, etc. sind.
>
> Also kann man die Dinge doch ruhig offenlegen. Also kann man doch mit
> ruhigem Gewissen Transparenz schaffen.
Zum einen gibt es legitime Firmengeheimnisse, zum anderen könnten
offengelegte Infirmationen mißverstanden und fehlinterpretiert
werden. Ausserdem: Welche Informationen z.B. zur Nanotechnologie
fehlen dir denn? So weit ich weiss, mangelt es hier nicht an der
Transparenz.
[...]
> > > wer ihnen quasi verbieten will sich selbst einen Eindruck über Chancen
> > > und Risiken zu machen,
> >
> > "verbieten"? Sie *können* es einfach nicht!
> Das ist eine Unterstellung die nicht stimmt.
Ich habe es viel zu oft miterleben müssen ... aber ich sehe schon,
bei dir ist der Wunsch Vater des Gedanken, und wir kommen hier nicht
zusammen.
> Merkst Du nicht das Du die ganze Zeit den Menschen das Recht
> abspricht, sich selbst ein Bild zu machen.
Dieses Recht spreche ich ihnen nicht ab. Probleme habe ich erst dann,
wenn diese Menschen mitentscheiden dürften.
Gruss,
TecDoc