Ansicht umschalten
Avatar von TecDoc
  • TecDoc

mehr als 1000 Beiträge seit 17.05.2004

Zeit und Qualifikation ...

> > "Kostenlos"? PV-erzeugter Strom ist bis heute die mit Abstand
> > teuerste Energieform.

> Nimm mal die Scheuklappen ab. PV ist nicht unsere die einzige
> Möglichkeit das Sonnenlicht anzuzapfen.

Auch die ganzen anderen Möglichkeiten, Solarenergie zu nutzen, sind
nie "kostenlos".

> Was ist
> mir Windkraft, Wasserkraft, Biomasse, etc. alles Energieformen die
> ursächlich von der Sonne gespeisst werden. 

Stimmt, und "kostenlos" ist keine von denen, wenn auch nicht so teuer
wie PV.

> Und das PV die mit Abstand
> teuerste Möglichkeit sein soll, entspringt wohl mehr Deinen
> Wunschvorstellungen, als der Realität.

Warum bekommt sie dann selbst nach dem EEG die mit weitem Abstand
höchste Einspeisevergütung (bis zu 50 Ct/kWh)?

> Im Moment wird damit
> gerechnet, das PV in 6-7 Jahren hier in Deutschland konkurenzfähig zu
> herkömmlichen Energieerzeugern sein wird. 

Wer "rechnet" damit, daß PV bei Einspeisevergütungen (=> Kosten) von
35Ct/kWh bis 50 Ct/kWh konkurrenzfähig sein soll? - Selbst alle
anderen EEs sind deutlich günstiger, es geht hier nicht um den
Gegensatz konventionell<=>EE, sondern um die genauere Betrachtung der
EEs untereinander!

[...]

> > Die Deutschen und ihr Sicherheitswahn ... was Schäuble im
> > konservativen Lager, sind die alternativen Technikkritiker im
> > alternativen Lager, die psychologischen Muster, oder simpler, die
> > Ängste, sind so was von ähnlich.

> Also Augen zu und vor die Wand laufen? 
> Hier geht es nicht darum Mensch auszuspioniern,

... die eine Gefahr für die Gesellschaft sein könnten, sondern eine
Technologie aufzuhalten, die eine Gefahr für die Gesellschaft ...
merkst du die Ähnlichkeiten immer noch nicht?

> sondern darum eine Abschätzung über die
> Auswirkung von bestimmten Nano-Partikeln in freier Wildbahn zu
> erhalten, bevor man eine Entscheidung über den weiteren Ausbau der
> Produktion trifft.

Nun mal Klartext: Selbstverständlich bin ich nicht gegen jegliche
Technikfolgenabschätzung, selbstverständlich müssen Risiken und
Folgen betrachtet werden.
Aber: 

1.) Eine solche Abschätzung muss zügig getroffen werden, und damit
meine ich Zeiträume von Monaten, nicht von Jahren.
Langzeitexperimente in Echtzeit, um Langzeitfolgen auszuschliessen,
sind m.E. indiskutabel.

2.) Eine solche Abschätzung muss durch ausgewiesene Fachleute in
einer ausgewogenen Zusammensetzung (ja, auch von den Unternehmen
dürfen welche dabei sein) durchgeführt werden.
Und nicht durch Politiker, GeWis, selbsternannte Experten, "die
Gesellschaft" im Allgemeinen, und wer noch alles seinen mehr oder
weniger qualifizierten Senf dazugeben will. Ganz abgehen davon, daß
dies zu den o.g. endlosen Verzögerungenn führt.

> > > Wir sollen aber blind eine Technologie befürworten,
> > 
> > Es reicht, wenn du sie akzeptierst oder wenigstens tolerierst.

> Ich kann nur etwas akzeptieren was ich auch einschätzen kann. 

Es ist völlig unmöglich, das du oder auch ich die Risiken sämtlicher
neuer Technologien auch nur annähernd sinnvoll einschätzen könnte. Du
wirst dich hier auf "Experten" verlassen müssen.

> > > Wo lebst Du eigentlich? Die Haftung ist doch sowieso begrenz. Und
> > > wenn es zu einem Prozeß kommt, ziehen die ihre gefakten
> > > Untersuchungsergebnisse aus der Schublade und kriegen damit schon mal
> > > eine Beweislastumkehr.
> > 
> > So einfach ist das gerade heutzutage nun auch wieder nicht, da hat
> > sich seit den 70ern und 80ern viel getan.

> Ich glaueb Du hast da etwas falsch verstanden. Wir sind hier nicht in
> den USA.

Noch nicht, aber der Unterschied ist viel kleiner geworden, als du
denkst.

> Das Haftungsrisiko ist überschaubar und die Beweislast wird
> umgekehrt, wenn Du nachweisen kannst, das Du geprüft hast. Und dabei
> ist es egal ob die Untersuchungsergebnisse "etwas geschönt" sind,
> weil das muss man dir erst mal beweisen.

Aäehm, das ein Geschädigter nachweisen muss, daß er durch eine ganz
bestimmte Ursache geschädigt wurde, ist juristisch und auch moralisch
legitim.
"Das Produkt des Unternehmens war möglicherweise vielleicht mit
verantwortlich ..." ist keine Rechtsgrundlage, sondern
Vorverurteilung.

> > Ich hätte ehrlich Bedenken, das selbst lebensrettendes wie o.g.
> > Impfungen heute, wären sie nicht bekannt und kämen heute als neue
> > Technologie daher, erst mal einen schweren Stand hätten, weil sie
> > "kritisch hinterfragt", würden, man eine "Folgenabschätzung" verlangt
> > ... die Einführung sich mindestens stark verzögern würde.

> Immer noch besser als die ganze Menschheit leichtfertig mit Pocken
> oder sonst irgend einer Krankheit zu infizieren.

Das wäre eine sehr unwahrscheinliche Möglichkeit. Ganz *sicher* wäre
dann aber, daß tausende von Menschen sterben würden, weil sie keinen
Impfschutz hatten.

[...]

> > > sollten wir erstmal abwarten wie die Risikobewertung dieser Stoffe
> > > ausfällt. 
> > 
> > Mir kommt es einfach darauf an, a) *wer* diese Risikobewertung nach
> > *welchen* Kriterien macht, und b) wie lange sie dauern soll.

> Das sie in einem absehbaren Zeitraum abschlossen sein müssen ist ja
> wohl selbstverständlich.

Das ist leider überhaupt nicht selbstverständlich, sondern die größte
Gefahr dabei.

> Und das die Risikoabschätzung nicht von der
> Industrie alleine angefertigt wird, sollte auch Dein Wunsch sein.

Sicher, siehe oben.

> Wichtig ist mir dabei, das die Methoden und die Ergebnisse offen,
> transparant und nachprüfbar sind.

Von wem? Die meisten Menschen haben zwangsläufig nicht die
Qualifikation und Fähigkeit, selbst "transparente und offene"
Methoden und Ergebnisse bei neuen komplexen Technologien
"nachzuprüfen".

Ich denke unsere Standpunkte sind jetzt klar.

Gruss,
   TecDoc

Bewerten
- +
Ansicht umschalten