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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Eine üble Mischung

Mark Engeler versucht hier die skurrile Weltsicht zu verbreiten, dass sich Europa erst seit der Pandemie und der chinesischen Machtpolitik dem Vielvölkerstaat Indien zuwenden würde. Das ist Quatsch. Es gab immer eine enge Verbindung Indiens nach GB und Europa.
Die "Apotheke der Welt" kam nicht über Nacht.
Indien hat den banalen Vorteil, dass dort Englisch eine der Amtssprachen ist und sich das Staatswesen eng an dem Britischen Staatswesen orientiert.

Ihr widerstrebt der säkulare Geist der Verfassung, welche die Gleichberechtigung aller Kasten, Sprachen, Religionen und Volksgruppen festschreibt und es ist ihr explizites Ziel, die Geschichte, in welcher Indien über 1000 Jahre von Nichthindus regiert wurde (zuerst Muslimen, dann Briten), zum Teil zumindest umzukehren.

Jeder völkische Nationalismus braucht seine Erzählung.
Der Putin hat seine Geschichte der Rus, für die er einen Herrschaftsanspruch aus Moskau definiert.
Der Modi stützt sich auf Hindu-Nationalisten, die gerne zu den guten, alten Zeiten zurück möchten und alle Anderen als Fremdkörper sehen.
Allerdings ist die Aufstellung hier unredlich.
Es gab zeitgleich zum Mogul-Reich (Herrschaft von Muslimen) auch noch das Reich der Marathen, ein großer Hinduistischer Staat, der zu seiner Blüte über den größten Teil der heutigen Indiens herrschte.
Beide Reiche wurden dann von den Briten platt gemacht.

Allerdings waren es auch die Briten, die erst die viel beschworenen Werte mitbrachten und im Subkontinent für Frieden und Ausgleich sorgten.
Die Amts- und Gerichtssprache Englisch hat auch den einfachen Hintergrund, dass man die Volksgruppen nicht alle zum Hindi nötigen wollte.

Der Antikolonialismus hat auch hier den üblen Beigeschmack, in dunkle Zeiten zurückzuführen.

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