"Der Psychoanalytiker Hans-Jürgen Wirth sieht im Verhalten des Kreml-Chefs krankhaft-gefährliche Züge aufgrund tiefsitzender Kränkungen
„Es lässt sich vergleichen mit einem erweiterten Selbstmord“"
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"Er musste schon beim KGB misstrauisch sein, er musste die Menschen und die politische Situation immer kontrollieren. Aber wenn nicht nur der Politiker, sondern auch die Persönlichkeit Putin eine Tendenz zum Misstrauen hatte, dann ist daraus übertriebenes Misstrauen und schließlich eine überwertige Verschwörungstheorie, eine Art von politischer Paranoia, entstanden."
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"Paranoide Vorstellungen haben häufig einen rationalen Kern. So auch in diesem Fall.
Was meinen Sie?
Die Nato ist ja tatsächlich dichter an die russischen Grenzen herangerückt. Diese Tatsache dient ihm als Beweis, dass seine Verfolgungsfantasien zutreffend sind. Doch Putins Paranoia ist übersteigert, er verankert paranoide Ängste in der Realität, die es in diesem übertriebenen Sinne nicht gibt. Vielmehr bringt er sie selbst mit seinen Kriegshandlungen hervor. Die Aufrüstung der Nato, die jetzt stattfinden wird, hat er selbst verursacht."
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"In der Tat: Die Selbstdestruktivität kann bis zum Suizid gehen. Aber schon allein die Tatsache, dass er Krieg gegen ein Land von Brüdern und Schwestern führt, muss man selbstdestruktiv nennen. Das ist ja quasi ein „innerfamiliärer Krieg“, den er in der Ukraine führt. Er ist zerfressen von Neid, dass es der Ukraine gelungen ist, sich psychologisch, politisch und wirtschaftlich zu befreien und neu zu orientieren." ... "Kain, der sich von Gott und dem Schicksal benachteiligt fühlt, erschlägt aus Neid und gekränktem Narzissmus seinen Bruder Abel."
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"Man könnte das vergleichen mit einem erweiterten Selbstmord, einem Amoklauf, der andere mit in den Tod reißt. Ein solcher destruktiver Narzisst denkt, wenn ich schon untergehen muss – als Person, als Nation – dann will ich so viele wie möglich mit in den Tod reißen. Ein solches extremes Verhalten ist bei Menschen mit einer destruktiven Form von Narzissmus nicht auszuschließen."
Das komplette Interview kann nachgelesen werden unter https://blendle.com/i/der-tagesspiegel/es-lasst-sich-vergleichen-mit-einem-erweiterten-selbstmord/bnl-tagesspiegel-20220307-doc7k0a9a7iayx1axmw8k9d