Golfspieler schrieb am 27.02.2022 19:19:
"Wenn erst mal die Atompilze spriessen..."
Dann ist Putin der einzige Schuldige weil er den Knopf gedrückt hat.
Nein, da ist die NATO genau so dran schuld. Das weiss man doch seit dem ersten beinahe versehentlich ausgelösten Nuklearkrieg in den 1950ern, dass man mit dem Zeugs nicht spasst, und dem auf den Grund geht, wenn die Gegenseite das bei irgendeiner Angelegenheit ins Spiel bringt. Es dürfte klar sein, dass das nicht leichtfertig geschieht, sondern nur wenn elementare Sicherheitsinteressen bedroht sind. Wenn man nicht versteht, warum das passiert ist, gibt es auch keine realistische Möglichkeit der Deeskalation, weil vermutlich alles, was man so versucht, die Sache nur noch schlimmer macht. Siehe die dümmlichen Reaktionen des Wertewestens in den letzten Tagen, die absolut überhaupt nichts zur Sicherheit auf dem Planeten beigetragen haben - im Gegenteil. Und wie gesagt - wenn das erst einmal passiert ist, ist es völlig irrelevant, wer der "Schuldige" gewesen ist. Die NATO sollte sich also besser mal fragen, wie sie Putin dazu bringt, sein Militär nach Hause zu schicken ohne all zu viel strategische Gummipunkte im Grossen Spiel dabei einzubüssen. Ich würde mal schätzen, es läuft am Ende auf etwa folgendes hinaus: Ukraine in der EU, aber als demilitarisierte Zone ausserhalb von NATO und EU-Armee, mit Sicherheitsgarantien durch Russland, EU und USA, Wiederherstellung der Autonomie und Sprachrechte für die russische Bevölkerung in der Ukraine, Entwaffnung der Privatarmeen und Milizen, und eventuell ein UN-Mandat für die Überwachung der Waffenruhe. Und so weiter, müssen halt die Diplomaten ran.
Ist alles lösbar, wenn man nur will. Als erstes würde ich mir mal die Reden von Putin der letzten Woche durchlesen und einfach mal nüchtern versuchen zu verstehen, was er da gesagt hat, und an welche Zielgruppe sich jeder Teil richtet. Wenn Putin am Drücker für einen globalen Atomkrieg sitzt, sollte man ihm besser zuhören, das hilft nämlich nicht, den ganz pöse zu finden.