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  • DasWoelfchen

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Re: Pro forma gegen die Nato

zur Erinnerung an Egon Bahr schrieb am 08.10.2021 12:17:

Die ursprüngliche Version der Linken war: "Austritt der Bundesrepublik aus der NATO".
Da hätten sie Farbe bekennen müssen. Wenn das heute in die Wege geleitet wird, dann ist der Fall nach einer Übergangsfrist von einem Jahr erledigt. Frankreich hat unter de Gaulles schon mal gezeigt, dass dies geht. Es gibt außer China und Russland auf der Welt zahlreiche große Staaten, die nicht Mitglied der NATO sind. Warum also nicht?

Nun haben die Opportunisten in dieser Partei das Wörtchen "Austritt" ganz schlau in "Auflösung" der NATO geändert. Das macht sich doch gut, wenn man sich an die Grünen ranmachen will. Die Auflösung wird nie oder so lange nicht geschehen, wie die USA und alle 27 Mitglieder nicht einstimmig zustimmen. Dann kann die Linke ja immer sagen "Wir möchten ja, perspektivisch. Aber leider, leider ........" Ebenso hätten sie auch in ihr Wahlprogramm schreiben können, dass sie dafür sind, dass das Jahr künftig 13 Monate hat, ein Urlaubsmonat mehr.

Die Forderung der Auflösung ist meines Erachtens nur konsequent, da mit einem "einfachen" Austritt die grundsätzliche Zielrichtung der NATO - z.B. gegen Russland - sich nicht ändern wird. Kommt es dann zu einem bewaffneten Konflikt auf europäischem Boden, sitzt man trotz Austritts aus der NATO mitten im Kriegsgebiet zwischen den Fronten.
Insofern ist die Forderung nach Auflösung der NATO sogar noch detulich strikter, als die Forderung nach einem Austritt. Spätestens aber seit der Zeit von Joschka Fischer als Außenminister ist die Forderung nach der Auflösung der NATO mit den "Grünen Positionen" der Außenpolitik nicht mehr vereinbar. Da hat man sich meiner Meinung nach eher von den Grünen entfernt als angenähert.

Dass diese Auflösungsforderung allerdings ein enorm dickes Brett zum Bohren ist, darin stimme ich mit dir überein.

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