taramasalata schrieb am 23. Februar 2015 15:10
> mouse-net schrieb am 23. Februar 2015 07:27
>
> Ich würde jetzt nicht so weit gehen, die Leitmedien mit der
> Propaganda aus dem 3.Reich gleichzusetzen.
>
Sollte auch nur zur Darstellung der Möglichkeiten zur allgemeinen
Nachrichtengewinnung dienen.
> > Wer das Wort Pressefreiheit verwendet sollte das auch tunlichst im
> > Zusammenhang mit Redefreiheit und Zugang zu Informationsquellen
> > verbinden.
>
> Der Vorposter hat diese Begriffe zwar nicht verwendet, aber Du hast
> sicher Recht.
s.o.
> > Nur so wird was draus.
> > Alles andere sind billige Parolen zur Manipulation.
> > Lügenpresse ist eine davon.
>
> Was kann man daraus schliessen? Ist das vermeintliche Opfer der
> eigentliche Täter? Sicher, wenn die Holschuld des Lesers/Rezipienten
> schwerer wiegt, als die Selbstverpflichtung des Journalisten
> wahrhaftig zu berichten, ist es der Fehler des Lesers auf den
> Pressekodex hereingefallen zu sein. Dann ist es nur schlüssig, den
> Protest dagegen als "Parolen zur Manipulation" in einen üblen Ruf zu
> bringen.
Es kann niemand "wahrhaftig" berichten :)
Ich habe damals meine Mitarbeiter zu einer Verkaufsschulung
geschickt.
Gruppenweise wurden die Teilnehmer in ein Gebäude geschickt, jeder
sollte aufschreiben was er sieht, festgemacht an bestimmten Objekten,
Menschen.
Wie sie gekleidet sind, was man mit den Objekten verbindet etc. und
daraus eine Pressemeldung zu verfassen.
Das Seminar war mit 30 Teilnehmern festgesetzt, alle 30 hätten eine
ganz andere Meldung geschrieben.
So geht es jedem, auch Journalisten.
> Arglosigkeit im Umgang mit Pressemedien kann man auf Desinteresse,
> verinnerlichte Dogmen oder auch mangelnde Medienkompetenz
> zurückführen.
Richtig.
> Daraus ein "Selbst Schuld" zu konstruieren liegt nahe und ist das
> Eine. Etwas anderes ist es jedoch, die Kritik an der Presse selbst
> als billige Parolen zu bezeichnen. *Dann* werden die hehren Ideale
> ausgepackt, die im täglichen Medienbetrieb kaum eine Geltung haben.
Nicht ein selbst schuld, sondern eingeengte Wahrnehmung.
> "Alles ist der Kritik durch die Presse ausgesetzt – mit Ausnahme der
> Presse selbst."
Fataler Fehler, sehe ich auch so.
Allerdings hat sich das durch die social-media hypes geändert.
> Ich bin auch sicher das es im Hintergrund personelle/persönliche
> Dramen bei den Leitmedien gab und gibt. Allein schon die Dumpfheit
> mancher Schlagzeilen ist eine Beleidigung für einigermassen kritisch
> Denkende, geschweige denn für ehrenwerte Journalisten. Diese werden
> wohl kaum gefördert, sondern diszipliniert und wenn sie immer noch
> nicht funktionieren, sind sie weg. Das ist nur meine bösartige
> Unterstellung, aber das Ergebnis kann man täglich auf fast jedem
> Nachrichtenportal sehen. Es ist ein Graus.
Stimmt, es sind teilweise wohl flashbacks auf die eigene Wahrnehmung
und dem was Chefchen will. Daher muss man jedes Stück Presse auch im
Kontext der Verlagsphilosophie sehen können.
Handelsblatt wird jedes Ereignis völlig anders sehen als TP.
Und das ist gut so.
> (wobei: der Pressekodex, bzw. eine journalistische
> Selbstverpflichtung zur umfassenden & objektiven Berichterstattung
> hat sich aus Sicht der Realität einer Medienkonzentration wie zur
> Feudalzeit, selbst überlebt. Nachrichtentexte sind immer öfter nur
> übernommene copy&paste Leitsprüche[5]. Selbstverständlich ist diese
> "Vielfalt" von der Pressefreiheit gedeckt.)
Ich kann mich auch selbst verpflichten nicht von der Leiter zu
fallen.
Klappt genauso.
> Dabei ist der Aufhänger, der Rummel um den Kampfbegriff
> "Lügenpresse", ja auch nur ein Strohhalm für die Leitmedien.
Stimmt, habe ich auch so gesehen, trotzdem ist es in sich ein
falscher Grundsatz.
Sie lügen nicht, sie schreiben auf was sie wahr nehmen und schreiben
sollen.
Ich danke Dir für die Info-Sammlung.
Einige Gedanken davon kannte ich noch nicht.
> mouse-net schrieb am 23. Februar 2015 07:27
>
> Ich würde jetzt nicht so weit gehen, die Leitmedien mit der
> Propaganda aus dem 3.Reich gleichzusetzen.
>
Sollte auch nur zur Darstellung der Möglichkeiten zur allgemeinen
Nachrichtengewinnung dienen.
> > Wer das Wort Pressefreiheit verwendet sollte das auch tunlichst im
> > Zusammenhang mit Redefreiheit und Zugang zu Informationsquellen
> > verbinden.
>
> Der Vorposter hat diese Begriffe zwar nicht verwendet, aber Du hast
> sicher Recht.
s.o.
> > Nur so wird was draus.
> > Alles andere sind billige Parolen zur Manipulation.
> > Lügenpresse ist eine davon.
>
> Was kann man daraus schliessen? Ist das vermeintliche Opfer der
> eigentliche Täter? Sicher, wenn die Holschuld des Lesers/Rezipienten
> schwerer wiegt, als die Selbstverpflichtung des Journalisten
> wahrhaftig zu berichten, ist es der Fehler des Lesers auf den
> Pressekodex hereingefallen zu sein. Dann ist es nur schlüssig, den
> Protest dagegen als "Parolen zur Manipulation" in einen üblen Ruf zu
> bringen.
Es kann niemand "wahrhaftig" berichten :)
Ich habe damals meine Mitarbeiter zu einer Verkaufsschulung
geschickt.
Gruppenweise wurden die Teilnehmer in ein Gebäude geschickt, jeder
sollte aufschreiben was er sieht, festgemacht an bestimmten Objekten,
Menschen.
Wie sie gekleidet sind, was man mit den Objekten verbindet etc. und
daraus eine Pressemeldung zu verfassen.
Das Seminar war mit 30 Teilnehmern festgesetzt, alle 30 hätten eine
ganz andere Meldung geschrieben.
So geht es jedem, auch Journalisten.
> Arglosigkeit im Umgang mit Pressemedien kann man auf Desinteresse,
> verinnerlichte Dogmen oder auch mangelnde Medienkompetenz
> zurückführen.
Richtig.
> Daraus ein "Selbst Schuld" zu konstruieren liegt nahe und ist das
> Eine. Etwas anderes ist es jedoch, die Kritik an der Presse selbst
> als billige Parolen zu bezeichnen. *Dann* werden die hehren Ideale
> ausgepackt, die im täglichen Medienbetrieb kaum eine Geltung haben.
Nicht ein selbst schuld, sondern eingeengte Wahrnehmung.
> "Alles ist der Kritik durch die Presse ausgesetzt – mit Ausnahme der
> Presse selbst."
Fataler Fehler, sehe ich auch so.
Allerdings hat sich das durch die social-media hypes geändert.
> Ich bin auch sicher das es im Hintergrund personelle/persönliche
> Dramen bei den Leitmedien gab und gibt. Allein schon die Dumpfheit
> mancher Schlagzeilen ist eine Beleidigung für einigermassen kritisch
> Denkende, geschweige denn für ehrenwerte Journalisten. Diese werden
> wohl kaum gefördert, sondern diszipliniert und wenn sie immer noch
> nicht funktionieren, sind sie weg. Das ist nur meine bösartige
> Unterstellung, aber das Ergebnis kann man täglich auf fast jedem
> Nachrichtenportal sehen. Es ist ein Graus.
Stimmt, es sind teilweise wohl flashbacks auf die eigene Wahrnehmung
und dem was Chefchen will. Daher muss man jedes Stück Presse auch im
Kontext der Verlagsphilosophie sehen können.
Handelsblatt wird jedes Ereignis völlig anders sehen als TP.
Und das ist gut so.
> (wobei: der Pressekodex, bzw. eine journalistische
> Selbstverpflichtung zur umfassenden & objektiven Berichterstattung
> hat sich aus Sicht der Realität einer Medienkonzentration wie zur
> Feudalzeit, selbst überlebt. Nachrichtentexte sind immer öfter nur
> übernommene copy&paste Leitsprüche[5]. Selbstverständlich ist diese
> "Vielfalt" von der Pressefreiheit gedeckt.)
Ich kann mich auch selbst verpflichten nicht von der Leiter zu
fallen.
Klappt genauso.
> Dabei ist der Aufhänger, der Rummel um den Kampfbegriff
> "Lügenpresse", ja auch nur ein Strohhalm für die Leitmedien.
Stimmt, habe ich auch so gesehen, trotzdem ist es in sich ein
falscher Grundsatz.
Sie lügen nicht, sie schreiben auf was sie wahr nehmen und schreiben
sollen.
Ich danke Dir für die Info-Sammlung.
Einige Gedanken davon kannte ich noch nicht.