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Avatar von auf_der_hut
  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: die vertragliche Seite ist das Eine

Ein schönes Märchen vom friedliebenden Russland und der bösen NATO, die ihre "Grenzen verschoben" hat. Die ist aber nirgends einmarschiert, so wie Russland das macht, sondern hat all die Länder als Mitglieder aufgenommen, die nicht so enden wollten wie die Ukraine. Wäre die Ukraine rechtzeitig in die NATO aufgenommen worden, dann hätten wir jetzt keinen Krieg, die Ukraine wäre noch heil und ein paar hunderttausend Ukrainer und Russen noch am Leben. Russland hätte sich damit abgefunden - es wäre ja durchaus nicht ausgeschlossen gewesen, dass irgendwann wieder ein russlandfreundlicher Präsident in der Ukraine gewählt wird. Es gibt ja auch einen Orban in Ungarn. Alle persönlichen und geschäftlichen Beziehungen zwischen Ukrainern und Russenwären wären intakt geblieben. Nur von seinem imperialen Herrschaftsanspruch hätte Moskau sich verabschieden müssen.

Jetzt ist das Tischtuch zwischen den "Brudervölkern" für Generationen zerschnitten. Die Millionen ukrainischer Flüchtlinge sind nicht vor der NATO, sondern vor der Brutalität der Russen geflohen, Russen und nicht die NATO haben ihre Freunde und Verwandten getötet - die werden nicht vergessen, wer ihnen ihre Heimat und ihr Leben weggenommen hat. Dass die Ukrainer auch auf den Westen nicht mehr so gut zu sprechen sind, weil der nicht verhindert, dass die Russland die Ukraine ausbluten lässt, das nützt Russland gar nichts. Gute Russen werden aus denen in diesem Leben nicht mehr.

So wie es im Moment aussieht wird es keine sechste NATO Osterweiterung geben !

Vielleicht sollte Moskau mal darüber nachdenken, WARUM so viele Nachbarn und ehemalige Verbündete unbedingt in die NATO wollen. Es könnte ja auch etwas mit Russland selbst zu tun haben...Nicht jeder findet das Modell eines autokratisch regierten Militärstaates sonderlich attraktiv - außer den Autokraten selbst, versteht sich.

Durch die "Norderweiterung" ist die Grenze zur NATO viel länger geworden als durch alle Osterweiterungen. Außer Finne und Schweden zu versichern, das werde ihnen noch leidtun, kann Russland nichts dagegen machen. Die Finnen können auf 900.000 Reservisten zurückgreifen und die Russen wissen aus Erfahrung, was für ein harter Gegner sie sein können. Die ukrainische Lösung scheidet also aus.

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