Dass die militärische Laufbahn zunehmend an Attraktivität verliert, hat mehrere Gründe:
- Erosion des Nationalstolzes: In einigen Ländern ist ein deutlicher Rückgang des Nationalstolzes und eine abnehmende Identifikation beobachtbar, Konflikte mit Gewalt lösen zu wollen. Besonders in Gesellschaften, in denen Militarismus negativ oder als fragwürdig beurteilt wird.
- Veränderter Wertewandel: Jüngere Generationen haben oft andere Werte und Prioritäten, die weniger auf den Dienst an der Nation fokussiert sind, sondern auf das persönliche Wohlergehen, auf Bildung, Karrierechancen und den Wunsch nach einem stabilen Familienleben.
- Berufliche Alternativen: In vielen NATO-Ländern gibt es eine Vielzahl attraktiver beruflicher Optionen, die besser entlohnt werden oder mehr Lebensqualität bieten als der Militärdienst. Dass Länder wie die USA z. B. nicht diese Rekrutierungsprobleme haben, erklären unterschiedliche Studien und Berichte damit, dass etwa 25-30% der Soldaten in der US-Armee aus Minderheiten stammen und viele einen niedrigeren sozioökonomischen Hintergrund haben als in der EU.
- Gesellschaftliche Veränderungen: Eine zunehmende Urbanisierung, der Einfluss von sozialen Medien und eine globalere Perspektive haben ebenfalls dazu geführt, dass der traditionelle Nationalismus weniger Bedeutung hat und somit auch das Interesse an einem militärischen Dienst.
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