damit entbehrt der Artikel schon jeder Grundlage. Oder will der Autor sagen, dass man über einen Beitritt bei gebotener Rücksicht auf die russischen Interessen nicht einmal sprechen dürfe? Geht es ihm mehr darum klarzustellen, was für ein wichtiger Kerl er ist ("Damals wies ich US-amerikanische und britische Regierungsvertreter wiederholt darauf hin ... ")? Was will der überhaupt?
Na ja, kein Wunder, der ist halt in einer "Institution für verantwortungsvolle Staatskunst". Warum nicht gleich: "Institut, das allen sagt, wie man richtig regiert"? Schwurbelei ist da offenbar Geschäftsgrundlage.
Ganz lustig, wenn es nicht so traufig wäre, ist natürlich, wenn er mitteilt, bei einer Meinungsumfrage 2014 in der Ukraine sei der Natobeitritt mehrheitlich abgelehnt worden, weil "Russland dadurch zum Feind werde." Das hat sich ja wohl dann erledigt.
Ein seriöser Artikelschreiber hätte natürlich erwähnt: Die selbe Umfrage 2021 (also immerhin noch vor dem russischen Überfall!) hat bereits 48% ja und 24% nein ergeben (https://www.kiis.com.ua/?lang=eng&cat=reports&id=1054&page=1), 5% waren unschlüssig, Rest würde nicht abstimmen. Für den EU-Beitritt waren da übrigens 52% und für den Betritt zur Euasischen Union (Möchtegern-EU-Abklatsch unter Führung Russlands) nur 22%. Aber, ein einmal gefundenes Argument gilt nun einmal für alle Ewigkeit, egal, was sich so in der Welt ändert. Und ankommen tut es so wie so nur auf die Interessen Russlands, alles andere ist von vorne herein irrelevant.