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  • mag2000

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Re: Das Ziel der Nato

wrmulf schrieb am 13.05.2022 17:33:

Den Präzedenzfall der "völkerrechtswidrigen Abtrennung von Staatsgebiet" hat ausgerechnet das Verteidigungsbündnis mit dem Kosovo vorgemacht.

Den Präzedenzfall der Annexion Russland und darum ging es. Im Fall des Kosovo, ist das höchstrichterlich abgesegnet und wurde auch nicht wie im Fall der Krim, ohne Verhandlungen und um Hau-Ruck-Verfahren durchgezogen und der Landesteil dann eben nicht von jemand anderem annektiert.
Über das Kosovo wurde jahrelang INTERNATIONAL verhandelt, aber Serbien stellte sich stur. Im Fall der Krim, hat ein Land Fakten geschaffen.
Diese Beurteilung drückt sich auch in der Annerkennungsquote des Kosovo und der Krim aus. Die Krim wird nämlich so gut wie von keiner Nation der Erde als russ. Territorium anerkannt, der Kosovo von über 100 Nationen als souveräner Staat hingegen schon.
Und nochmal, dass ein Land sein Staatsgebiet mit militärischer Gewalt vergrößert, darauf hat Russland ein Alleinstellungsmerkmal in Europa nach dem 2. WK. Also bitte keine Äpfel mit Birnen vergleichen, selbst wenn es der letzte Strohhalm ist.

Wenn für das Kosovo das Selbstbestimmungsrecht der Völker gilt, dann auch für den Donbass, Abchasien, etc.

Das gilt für jedes Volk und trotzdem bedeutet das Selbstbestimmungsrecht nicht das Recht entscheiden zu dürfen, in welchem Staat man lebt. Das wäre dann nur in Ausnahmefällen, die Ultima Ratio.
Sollte man aber eigentlich wissen, wenn man schon über das Thema diskutiert.
Aber weil ich ja gerne helfe:

"Das Selbstbestimmungsrecht ist jedoch mit einem anderen Prinzip des Völkerrechts in Einklang zu bringen - mit der territorialen Integrität der Staaten, also mit der Unverletzbarkeit ihres Hoheitsgebiets. Die vorherrschende Meinung im Völkerrecht löst diesen Wertekonflikt zugunsten des Status Quo. Ein Sezessionsrecht entsteht als letztes Mittel lediglich dann, wenn eine Minderheit schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt wird und so daran gehindert wird, ihr Selbstbestimmungsrecht innerhalb des bisherigen Gesamtstaates auszuüben."

https://www.sueddeutsche.de/politik/unabhaengigkeitsbewegungen-im-rahmen-des-voelkerrechts-zwischen-selbstbestimmung-und-staatszerfall-1.2132005

Die Serben sehen das Kosovo übrigens immer noch als ihr Staatsgebiet.

Dürfen Sie, ändert aber nichts.

Die Begründung war übrigens sehr ähnlich wie bei beim Eingreifen Russlands in den Donbass-Konflikt, nämlich um einen Genozid zu verhindern.

Korrekt und das war im Fall des Kosovos auch eine valide Begründung, im Fall der Krim hingegen, blanker Unsinn und vorgeschoben.
Wissen Sie übrigens wie viel Millionen russische sprachige Menschen in der Ukraine leben und die sind alle nicht ein Opfer eines Genozids geworden. Komisch oder eben gerade nicht komisch, so zeigt es doch, wie lächerlich vorgeschoben diese dämliche Begründung war. Aber haben wir ja jetzt wieder und ach ja, die Faschisten, der jüdische Präsident (!) ein Drogenabhängiger..... naja, für Putin ist eben kein Vorwand zu dämlich.

Die Krim hat sogar ein Referendum abgehalten (das zweite nach 1991, sie wollten nie in der Ukraine sein). Die Russen konnten das gefahrlos abhalten, da sie genau wussten, wie es ausgehen würde.

Auch Hitler hatte nach der Annexion Österreichs ein Referendum abgehalten. Lustige Parallelen.
Aber das ist sowieso völlig unerheblich. Abgesehen von der Tatsache, dass das Referendum genauso demokratisch war, wie die russischen Wahlen. Aber das ist auch egal, weil ich mir sogar sicher bin, dass eine Mehrheit die Annexion begrüsst hat, auf der Krim. Ändert aber nichts an dem Völkerrechtsbruch und im Fall Tschetscheniens hat sogar das oberstes russ. Gericht entschieden, dass es sich nicht abspalten darf und Putin hat das ja auf seine ganz eigene Art, verhindert. Wir wissen ja alle wie Grozny nach seinen kleinen kriegen dort aussah.
Naja, man muss ja nur die Ukraine schauen, dann weiss man mit welchem kriegsverbrecher man es hier zu tun hat

Russland hat Georgien provoziert, weswegen der Angriff Georgiens gerechtfertigt war?

Was Georgien innerhalb seines Staatsgebiets macht, geht Russland absolut nichts an. Oder hätte die USA Tschetschenien helfen dürfen, militärisch? Wohl kaum und genau das gleiche galt für Russland in Georgien.

Dann war der Angriff Russlands auf die Ukraine auch gerechtfertigt, weil die Ukraine den (russischsprechenden) Donbass angegriffen hat (und zwar bereits 2014)?

Die Ukraine darf innerhalb ihres eigenen Staatsgebiets machen was sie will und das geht Russland schon wieder nichts an. Da aber Russland sich 2014 entschieden hat, die Ukraine im Donbass anzugreifen, mal wieder ein Völkerrechtsbruch Russlands, hat die Ukraine sich natürlich verteidigt.
Nur damit es nicht in Vergessenheit gerät, wer 2014 den Krieg gegen die Ukraine begonnen hat:

https://www.welt.de/politik/ausland/article131604385/Russische-Fallschirmjaeger-in-der-Ukraine-festgesetzt.html

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/russische-soldaten-zufaellig-in-der-ukraine-13117634.html

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-gefangene-soldaten-sind-russen-osze-a-1035027.html

https://web.de/magazine/politik/russisches-gericht-verraet-versehentlich-russische-truppen-ukraine-36442942

https://www.nzz.ch/international/ukraine-russlands-justiz-enthuellt-irrtuemlich-ein-staatsgeheimnis-ld.1660604

Die Ukraine hat die Rückeroberung des Donbass und der Krim übrigens auch in die Staatsdoktrin aufgenommen, im März 2021 - entgegengesetzt zu den Vereinbarungen von Minsk II. Die Russen haben bei ihrer Offensive auch Einsatzpläne gefunden, Kampfbereitschaft bis Anfang März herzustellen.

Natürlich hat die Ukraine das Recht ihre illegal besetzen Gebiete wieder unter ihre Verwaltungshoheit zu stellen. Das völkerrechtlich legitim und Russland begeht hier den Völkerrechtsbruch, weil es sich auf ukrainischem Staatsgebiet befindet, mit seinen Soldaten. Übrigens auch auf der Krim.

2015 wurden 56 russische Soldaten auf Seiten des Donbass gezählt, das war in der Größenordnung schweizerischer Söldner auf ukrainischer Seite.

Keine Ahnung wer die gezählt haben sollte und woher Sie diese Zahl haben. Aber offensichtlich haben diese 56 Soldaten eine Menge an Verpflegung gebraucht:

https://www.nzz.ch/international/ukraine-russlands-justiz-enthuellt-irrtuemlich-ein-staatsgeheimnis-ld.1660604

Und dann noch die ganzen russ. Soldaten auf Urlaub.....naja, Sie glauben wahrscheinlich auch an die Zahnfee.
Wobei es unerheblich ist ob es 56, 2 oder 30000 sind. Es ist ein Völkerrechtsbruch und das zählt und da können Sie sich noch so winden wie sie wollen.

Wenn du schon die Wirtschaftsleistung in die Waagschale wirfst, um zu rechtfertigen, warum wir auf der richtigen Seite stehen - warum dann nicht gleich die Militärausgaben? Da wird es dann noch eindeutiger: niemand auf der ganzen Welt gibt mehr für friedenssichernde Maßnahmen aus, als die NATO.

Klar, entspricht ja auch dem wirtschaftlichen und finanziellen Potential der 30 Mitglieder. Es gibt meines Wissens auch kein größeres Verteidigungsbündnis.
Also was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen? Dass die NATO Russland haushoch militärisch überlegen ist? Natürlich, das ist keine Überraschung.

Aber es ist nun mal Fakt, dass Russland hier einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, dort Frauen und Kinder vergewaltigt und es hier in diesem Forum Spinner gibt, die selbst das noch verteidigen.
Zum Glück würden Sie in einer deutschen Fussgängerzone mit Ihrer Meinung, die passenden Antwort bekommen. Das ist das positivste an diesem widerlichen Krieg, dass der Westen erkannt hat, dass er zusammen halten muss und seine Macht dann richtig einsetzen kann und das tut er gerade und das ist gut so.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.05.2022 20:55).

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