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Avatar von auf_der_hut
  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: Die beiden wichtigsten Punkte übersieht Finnland leider

Im Gegenteil: die NATO ist außerordentlich erfolgreich im Verhindern von Krieg.

In ihrer über 70-jährigen Geschichte wurde nur ein einziges Mal der Bündnisfall ausgelöst (nach 9/11), es gab nie einen bewaffneten Angriff auf ein Mitglied des Bündnisses in Europa. Der Ukrainekrieg ist der erste "klassische" Krieg in Europa seit mehr als 80 Jahren (der Jugoslawienkrieg war eher so etwas wie ein erweiterter Bürgerkrieg / Sezessionskrieg). Nie zuvor gab es in Europa eine vergleichbar lange Friedensperiode und daran hat die NATO ihren Anteil.

Über die Auslandseinsätze in Libyen und Afghanistan kann man diskutieren, sie sind allerdings nicht das "Kerngeschäft" der NATO. Syrien und der Irak waren keine NATO-Einsätze.

Sowohl Afghanistan als auch Libyen fanden unter einem UN-Mandat statt, der Friedensprozess war also Sache der UN, nicht der NATO. Die NATO war lediglich für den Militäreinsatz verantwortlich. Die NATO griff in einen laufende Konflikte ein, weder in Afghanistan noch in Libyen war davor Frieden. Wie es in Libyen unter Gaddafi und in Afghanistan unter den Taliban / al-Quaida weiter gegangen und ob das wirklich besser gewesen wäre, darüber lässt sich trefflich streiten. Jedenfalls ist das eher ein Scheitern der UN als der NATO.

Dem Afghanistaneinsatz kann man immerhin zugute halten, dass er den Aufstieg von Al-Quaida beendet hat und es in den USA danach keine großen islamistischen Terroranschläge mehr gab. Die unmittelbaren Kriegsziele wurden also erreicht. Nur der gut gemeinte Versuch der Demokratisierung scheiterte, auch weil die Amerikaner nach der Tötung von Bin Laden das Interesse an dem Einsatz mehr und mehr verloren.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (13.05.2022 11:10).

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