Waffen die jetzt angeschafft werden, werden noch die nächsten Jahrzehnte zur Verfügung stehen, also auch nach dem Ende des jetzigen Russland-Ukraine-Krieges. Neben den Wohlstandsverlusten durch Aufrüstung, zunächst erstmal für die Polen, dann auch durch die Nachrüstung für die Nachbarn wie Belarus und Russland, bringen Waffen auch Misstrauen und Konfliktpotential in die internationalen Beziehungen.
Wir sollten uns auch nicht sicher sein, dass unser Verhältnis zu Polen bleibt wie es ist. Möglicherweise könnte eine hochgerüstete nationalistische Regierung in Warschau in den nächsten Jahren meinen, ihre bestehenden Forderungen nach Zahlung von Reparationen für die im 2.WK durch Deutschland erlitten Schäden mit anderen Mitteln als der Diplomatie einzutreiben. Die Versuchung wäre hoch, wenn eine militärische Überlegenheit über die derzeit desolate Bundeswehr erkennbar wäre, d.h. wir müssten dann die BW auf das gleiche Niveau rüsten. Die NATO-Nachbarn Griechenland und Türkei machen vor, was eine sinnlose Bedrohungs- und Rüstungsspirale mit sich bringt.
Nur eine militärische Ausrüstung in einem Umfang, die es gerade so erlaubt, das eigene Staatsgebiet zu verteidigen und eine vertrauensvolle europäische Sicherheitspolitik zwischen Ost und West inklusive vereinbarter Rüstungsbegrenzung sichert langfristig den Frieden in Europa.