Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass die Osteuropäischen Länder aus Unsicherheit über ihre Identität nach Rechts rücken. Nach der Wende haben sie wirtschaftlich zwar Fortschritte gemacht, aber das große Paradies ist auch nicht ausgebrochen. Inzwischen rutscht der Westen langsam in eine Krise, das hatten sie sich sicher mal anders vorgestellt...
Die ganze Aktion könnte auch einfach eine Maßnahme sein, die noch halbwegs demokratischen und berechenbaren Regierungen Osteuropas und des Baltikums zu stärken. Bevor aus einem Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung irgendwelche (noch verrücktere) Hardliner an die Macht kommen.
Im Moment ist ein Negativszenario von mir, dass irgend ein durchgeknallter osteuropäischer Rechtspopulist aus komplett abstrus-gefühligen nationalistischen inneren Gründen, die für niemand sonst nachvollziehbar sind, einen Bündnisfall provozieren könnte.
Ich kann mir auch vorstellen, dass die Nato da einfach etwas innerlich zerrissen ist. Man muss mit irgendwelchen unreifen verrückten Mitgliedern quasi im Tanklager mit dem Tischfeuerwerk spielen, damit sie beruhigt sind. Und hoffen dass da sonst nichts anbrennt. Und das ganze dann entsprechend der Öffentlichkeit und Russland verkaufen...
Vielleicht erkennt man mittlerweile sogar in Brüssel und im Pentagon, dass man sich mit Ländern wie Polen ein Sicherheitsrisiko ans Bein gebunden hat, weil man in der Euphorie der Nachwendezeit die Auswirkung der Mentalitäten weiter Bevölkerungskreise einfach unterschätzt hat. In der Nachwendezeit wäre die Chance zur Versöhnung mit Russland gewesen, aber das funzt natürlich nicht, wenn man sich Mitglieder in den Club holt, die die Nato als Vehikel missbrauchen wollen, um ihr Ostblock-Trauma aufzuarbeiten und jetzt, geschützt vom Westen, gegenüber Russland mal so richtig auf die Kacke hauen wollen.
Hier nochmal eine polnische Perspektive:
http://polen-heute.de/das-schwierige-polnisch-russische-verhaeltnis-oder-polens-nachbarschaftspolitik-im-schatten-russlands-12031/
http://polen-heute.de/das-schwierige-polnisch-russische-verhaeltnis-oder-polens-nachbarschaftspolitik-im-schatten-russlands-12031/
Der Kommentar unten ist auch gut:
Polen ist historisch gesehen bis in die heutige Zeit in einer religiösen, politischen und damit auch in einer geographischen Sondersituation. In dieser Situation wäre die Bereitschaft zu besonders intensiven guten Nachbarschaftsbeziehungen zwingend notwendig, zu welchen insbesondere die Beziehung zu Russland gehört.
Dass Russland von Polen resp. von den Polen geliebt wird, darf glaubwürdig bezweifelt werden. Dennoch wird eine polnische Außenpolitik, welche das dauerhafte Vorhandensein einer russischen Großmacht ignoriert bzw. in Frage stellt, in eine polnische Katastrophe führen.
Wie bekommt man das nur gelöst? :-( Ich hab kein Bock, hier ständig von sinnlosen Militärmanövern und rechtspopulistischen Einzelgängen in Osteuropa lesen zu müssen, das kann auch mal böse nach hinten losgehen!
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.06.2017 20:04).