Die NATO wird gerne als "Verteidigungsbündnis" bezeichnet, dass durch Abschreckung den Frieden in der Welt sichert.
Ihre eigentliche Aufgabe ist, eine gemeinsame Antwort aller NATO-Mitgliedsstaaten zu koordinieren in dem Fall, dass ein NATO-Mitgliedsstaat angegriffen wird.
Nur wurde bisher kein NATO-Mitgliedstaat angriffen.
Es mag moralische Gründe geben, die Ukraine zu unterstützen. Man mag argumentieren, dass eine Unterstützung der Ukraine auch im Interesse der NATO und ihrer Mitgliedländer sei, weil man so die - empfundene - Bedrohung durch Russland reduzieren kann.
Nur: Damit argumentiert man exakt so wie Russland. Und da scheint Einigkeit zu herrschen: Russlands Vorgehen ist ein Angriffskrieg, völkerrechtswidrig dazu.
Russland argumentiert, man eile den russischstämmigen Ukrainern zu Hilfe, die ohne Unterstützung von iherer eigenen Regierung abgeschlachtet würden. Zudem sei Russlands Sicherheit bedroht, wenn die NATO sich immer stärker in der Ukraine einniste.
Beide Seiten rechtfertigen ihr Verhalten mit denselben Argumenten. Der einzige Unterschied: In Russland tendiert man dazu, die eigenen Argumenten zu akzeptieren und dem Westen "Lügen" und "Aggression" zu unterstellen. Wir akzeptieren die eigenen Argumente und unterstellen Russland Aggression.
Was ist der Unterschied?
Und welches NATO-Land wurde angriffen, welcher Angriff auf welchen NATO-Partner rechtfertigt eine aktive Rolle der NATO?