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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Die Mission war doch ein voller Erfolg

Die Propaganda von Christian Kliver sich irgendwo hinstecken.
Die hat nichts mit der Realität zu tun.

Die ISAF unter Federführung der Nato ging damals mit Unterstützung der Russen und UN-Mandat dort rein. Die lokale Bevölkerung war Teil des Konzepts und wurde damals bei diversen Konferenzen in Bonn eingebunden.
Die Einheimischen übernahmen hierbei sogar die Hauptarbeit bei der Befreuung von den Taliban.
Also ganz andere Bedingungen, als damals beim Überfall der UdSSR.
Die Mission ISAF ist seit 2015 Geschichte.
Seit dem 1.1.2015 ist der aktive Schutzauftrag der ISAF durch die Operation Resolute Support ersetzt worden, bei dem die Bundeswehr nurnoch logistische Aufgaben übernimmt und bei der Ausbildung der Einheimischen hilft.
Die logistische Unterstützung wird hierbei hauptsächlich für die Amis geleistet, die noch zwei Task-Forces zur direkten Bekämpfungsunterstützung und die Luftunterstützung aufrecht erhalten. Wenn die Amis gehen, stellt sich da ernsthaft die Frage, was die Deutschen dort noch sollen.
Nebenbei: Das Kontingent der Nicht-Nato-Truppen ist größer als der deutsche Beitrag.

Warum ist die Mission ein voller Erfolg?
Im Gegensatz zu den Russen hatte man beim Start und auch noch jetzt die Unterstützung aller staatlichen Akteure. Das Stellvertreter-Geraffel, was ja sonst immer als Sündenbock herhalten mußte, entfiel diesmal.
Man wollte durch Nationbuilding ein Shithole in einen einigermaßen modernen und stabilen Staat umwandeln. Dafür hat man bis jetzt 1. Bill $ reingekippt.
Also optimale Voraussetzungen für das Experiment.

Fazit: Das hat alles nicht geklappt. Man kann die Wilden einfach nicht zivilisieren.
Die haben nur gelernt, dass es ganz weit im Westen einen Haufen Bekloppte gibt, denen man noch mehr Geld aus der Tasche leiern kann. Einen funktionierenden Staat haben die dort nicht hinbekommen.
Das Afghanistan-Abenteuer ist das kongeniale Gegenstück zum Überfall auf dem Irak.
Dort hatten die Amis ja versucht den Diktator zu kicken und dann ganz einfach from the scratch, eine Demokratie aufzubauen. Nein, als eine stabile Demokratie nach westlichem Vorbild kann man das alles nun wirklich nicht bezeichnen.

Die Multikultiträume von globalen Dorf haben sich in Luft aufgelöst.
Die spannende Frage ist halt, was man mit dieser Erkenntnis macht.
So wie ich unsere Linken einschätze, wird einfach wieder nur ein Sündenbock gesucht, damit man die Lebenslügen nicht über Bord werfen muss.

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