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  • digifree

mehr als 1000 Beiträge seit 10.09.2018

Ein doppeltes Spiel

Die Taliban sind ein Kind der USA, Saudi-Arabiens und des pakistanischen Geheimdienstes (ISI), der das Land ganz systematisch mit einem Netzt aus Koranschulen überzog. Im Taliban-Gottesstaat sieht man ein Bollwerk gegen iranisch-schiitische und russisch-atheistische Einflüsse.

Die Taliban ihrerseits haben den Anspruch die nationale Einheit unter dem Banner eines Kalifats zu errichten. Es wird rigoros die Scharia angewendet: Verbote von Rasieren, Tanzen, Musik, Fotos, TV und auch das Verwenden von Papiersäcken aus Altpapier (weil darauf eventuell religiöse Texte gestanden haben könnten). In einem solchen Gebilde dominiert die Ehre des Mannes, der sich als unnachgiebiger Korankrieger versteht. Leidtragende sind sind vor allem die Frauen als schwächstes Glied der Gesellschaft. Sie sollen aus dem dem öffentlichen Leben schlichtweg verbannt werden. Steinigungen sind an der Tagesordnung.

Nachdem die saudischen Gelder nicht mehr ganz so üppig fließen, füllen die Gotteskrieger ihre Kassen aus den Einnahmen des Opiumanbaus. Auf verschlungenen Wegen findet die Droge ihren Weg zu den Jugendlichen westlicher Länder. Es sagt viel über das doppelte Spiel der USA und der Nato aus, dass sie niemals Mohnfelder vernichteten.

Die westlichen Militärs benutzen das Land als Absatzmarkt und Testgelände für militärisches Equipment sowie als Trainingslager ihrer Truppen. Angeblich kämpft man gegen den islamistischen Terrorismus, doch heimlich fördert man die Kopfabschneider, weil sie kurzfristigen Machtinteressen dienen. Dass man der Bevölkerung die Demokratie bringen wollte, war nur ein ebenso durchsichtiger und medial gestützter Vorwand wie jener, dass man die Terroristen der 9/11-Attentate in Afghanistan vermutete.

Wie in Vietnam und Kambodscha müssen die USA nun einsehen, dass sie solche Kriege nicht gewinnen können. Mit ihnen zieht der US-Appendix, NATO ab. Ihre vielen Kooperateure (Übersetzer, Militär, Polizisten) überlassen sie der Rache der Taliban.

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