Schauen wir uns doch mal das Zitat von Stoltenberg an:
Hintergrund war, dass Präsident Putin im Herbst 2021 erklärte und tatsächlich einen Vertragsentwurf geschickt hat, den die Nato unterzeichnen sollte, mit dem Versprechen, dass es keine weitere Nato-Erweiterung gebe. Das war es, was er uns geschickt hat. Und das war eine Vorbedingung dafür, nicht in die Ukraine einzumarschieren. Das haben wir natürlich nicht unterschrieben.
Das Gegenteil ist eingetreten. Er wollte, dass wir dieses Versprechen unterschreiben und niemals die Nato erweitern. Er wollte, dass wir unsere militärische Infrastruktur bei allen Bündnispartnern, die seit 1997 der Nato beigetreten sind, d.h. die Hälfte der Nato, ganz Mittel- und Osteuropa, abbauen. Wir sollten die Nato aus diesem Teil unseres Bündnisses herausnehmen und eine Art B-Mitgliedschaft oder Mitgliedschaft zweiter Klasse einführen. Das haben wir abgelehnt.
Also zog er in den Krieg, um die Nato, mehr Nato, in der Nähe seiner Grenzen zu verhindern. Er hat das genaue Gegenteil erreicht.
Putin hat nicht nur einen Verzicht auf eine mögliche Erweiterung der NATO gefordert, die im übrigen gar nicht zu Diskussion stand, sondern sogar einen Rückbau der Nato gefordert.
Dem konnte die NATO überhaupt nicht zustimmen: Länder in Osteuropa hätten mit einer Zustimming ihre eigene Sicherheit geschwächt, was sie niemals erlaubt hätten.
Nun daraus zu schließen "Der Ukraine-Krieg ist ein Krieg zur Nato-Erweiterung" ist damit eine grobe Verdrehung der Tatsachen.
Tatsache ist, daß Russland kein Mitspracherecht in der NATO hat und Tatsache ist auch, daß Russland den Krieg begonnen hat. Damit kann es aber kein "Krieg zur Nato-Erweiterung" sein, denn die NATO hat diesen Krieg nicht begonnen. Überhaupt ist die NATO gemäß Völkerrecht keine Kriegspartei.