hdwinkel schrieb am 16.10.2023 08:00:
Russland hat keine einzige völkerrechtliche Rechtfertigung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das bedeutet nicht, dass es keine Gründe dafür hat. Die Nato-Osterweiterung ist definitiv einer.
Eben nicht, und das ist das Problem mit euch. Die Ukraine ist nicht in der NATO und sollte auch nicht beitreten. Damit müßte die Diskussion eigentlich bereits beendet sein: Die NATO hat den Russen keinen Grund geliefert, die Ukraine zu überfallen. Wie oft muß man das eigentlich hier aufschreiben?
Es war seit den mahnenden Worten Ende der 90er z.B. von Robert McNamara bekannt, wohin eine Nato-Osterweiterung führen würde. Und damals war Putin noch nicht einmal auf der politischen Bildfläche erschienen.
Welche NATO-Osterweiterung!? DIE UKRAINE IST NICHT IN DER NATO! Eingetreten ist etwas ganz anderes: Putin dachte, er könnte innerhalb weniger Tage die Ukraine plattmachen und seinem verschissenen Imperium einverleiben. Auf die Idee kam er nicht zuletzt wegen der Leisetreterei und dem rückgratlosen Opportunismus vieler Politiker im Westen, deren "Kompromißbereitschaft" er als Schwäche gesehen hat - womöglich nicht ganz zu Unrecht. Nur mit dem verbissenen Widerstand der Ukrainer hat er nicht gerechnet.
Sachs (und mit ihm offenbar Kolenda) geht noch viel weiter, als den Krieg der Russen gegen die Ukraine zu begründen oder auch zu rechtfertigen: Er deutet ihn in einen Krieg der NATO gegen Rußland um. Er gibt damit der NATO die alleinige Kriegsschuld. Der NATO, die überhaupt nicht im Krieg mit Rußland ist. Ob man es nun Begründung oder Rechtfertigung nennt, spielt da auch keine Rolle mehr. Würde die NATO gegen Rußland Krieg führen, dann würden die Russen jetzt in Rußland (und Weißrußland) gegen ein Millionenheer aus 32 Nationen kämpfen, von Karelien über das Baltikum bis zum Schwarzen Meer. Soviel zum Level der Realitätsverweigerung in diesem Artikel.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.10.2023 10:46).