wolkensegler schrieb am 16.10.2023 07:46:
Das war ja alles nach der Krim-Annexion und die Obama-Regierung hat unmittelbar danach militärische Unterstützung abgelehnt und die spätere Militärhilfe war eine Reaktion auf Russlands Agression.
Gleichzeitig zündelte sein Vize Biden mit seiner V.Nuland den Maidan an.
Sehen die Historiker anders.
https://books.google.de/books?id=9DCnEAAAQBAJ&pg=PA222
"Es trifft zu, dass vom Ausland finanzierte Nichtregierungsorganisationen in der Ukraine wie in zahlreichen anderen Ländern den Aufbau einer Zivilgesellschaft tatkräftig unterstützten. Der Vorwurf einer zielgerichteten Planung und Durchführung des Euro-Majdan durch die USA und die EU gehört aber ins Reich der Verschwörungstheorien. Der Euro-Majdan war im Kern eine basisdemokratische spontane Massenbewegung gegen eine autoritäre Regierung, die mit dem Zurückziehen der Unterschrift unter den Assoziierungsvertrag ihr Wort gebrochen und mit dem rücksichtslosen Einsatz von Gewalt ihre Legitimität eingebüßt hatte."
Putin und der legitime Präsident der Ukraine
Der einzig legitime Präsident der Ukraine "ist juristisch gesehen zweifelsohne Janukowitsch", sagt Russlands Staatschef Wladimir Putin. Die SPIEGEL-Dokumentation macht den Faktencheck: Hat Putin "juristisch gesehen" recht?
Von Hauke Janssen und Eckart Teichert
06.03.2014, 15.00 Uhr https://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-faktencheck-putin-und-der-legitime-praesident-a-957238.html
Janukowytsch ist geflohen. Hätte er denn seine Amtsgeschäfte von Moskau aus erledigen sollen?
https://www.bwv-verlag.de/ukrainische-schicksalsjahre-1
"Der „Majdan“ war ein Volksaufstand – nicht ein „Staatsstreich“, wie der Moskauer Kreml und Janukowytsch selbst das Ereignis bezeichneten. Zur Umsetzung der Forderung des „Majdan“ nach sofortigem Rücktritt des Präsidenten bedurfte es laut Jilge einer „legitimen Prozedur“, dabei ist eine Erhebung des Volkes, des „Souveräns“ und Quelle aller Macht gegen ein kriminelles Regime per se „legitim“. Für eine „legale“ Prozedur bestand in dieser Situation keine Zeit; angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Parlament (vor dem Sieg des „Majdan“) und angesichts der Besetzung aller zuständiger Gerichte – vom Obersten Verwaltungsgericht über den (von Präsident Janukowytsch deklassierten) Obersten Gerichtshof bis zu dem (mit seinen Anhängern besetzten) Verfassungsgericht – wäre ein Machtwechsel nicht zustande gekommen. „Zum Glück“ hat Janukowytsch dieses Problem auf seine Weise gelöst, indem er aus dem Land floh.
Laut dem deutsch-britischen Völkerrechtler Stefan Talmon muss zwischen der staatsrechtlichen und der völkerrechtlichen Ebene unterschieden werden: „Staatsrechtlich mag die Regierung in Kiew rechtswidrig sein, völkerrechtlich ist das aber ohne Bedeutung.“ Das Völkerrecht beziehe sich nicht auf die Verfassung; für das Völkerrecht sei relevant, welche Regierung sich letztlich durchgesetzt hat. „Es gibt aber in der Ukraine keine Anzeichen dafür, dass irgendwelche (dritte) Mächte (etwa „der Westen“) die derzeitige Regierung an die Macht gebracht hätten. Deshalb ist diese Regierung für das Völkerrecht die neue Regierung der Ukraine.“ Und deshalb könne Janukowytsch als ehemaliger Präsident keine Regierungshandlungen mehr ausüben – weder Anweisungen an die Streitkräfte geben noch Russland zur militärischen Intervention einladen."
Selbst der dümmste Leutnant hätte erkannt, dass die Krim mit dem Marine Stützpunkt Sewastopol aus Sicht der Russen nicht in NATO Hände fallen durfte.
Die Ukraine war zum Zeitpunkt der Krim-Annexion neutral.