Mit dem Zwei-Plus-Vier-Vertrag hätte die Geschichte über die US-geführte NATO enden sollen oder können. Dem war aber nicht so. Stattdessen verstießen die NATO-Staaten gegen gemachte Zusagen oder den Zwei-Plus-Vier-Vertrag. Deutschland zum Beispiel mit der Beteiligung am völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien nur wenige Jahre später. Die Worte des KSZE-Treffens von Paris entpuppten sich schon bald als das Papier nicht wert, auf dem man sie schrieb, wenn man etwa daran denkt, dass die "Beziehungen künftig auf Achtung und Zusammenarbeit gründen" sollten. Dabei hatte doch schon der erste NATO-Generalsekretär Hastings Ismay verkündet, der Zweck des transatlantischen Bündnisses in Europa bestünde darin, "die Russen draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten" zu halten. Um die Geschichte an dieser Stelle etwas zu beschleunigen: "Nach dem Fall des sogenannten " Eisernen Vorhangs" setzte die NATO auf Expansion. In schneller Folge wurden vor allem Staaten des
ehemaligen Ostblocks aufgenommen. Die NATO marschierte also keiner Auflösung und auch keinem Weltfrieden entgegen, sondern von Krieg (Jugoslawien) zu Krieg (Libyen), von Konfrontation (Ukraine-Putsch) zu Konfrontation (Raketenschild um Russland). Als Militärfachammateur haben Sie noch Nachholebedarf in Geschichte und Politik.