Topfit23 schrieb am 09.03.2024 10:40:
Jeder russische "Herrscher" muss das Fell des russischen Bären am Schwarzen Meer verteidigen. Es gibt keine Alternativen. Die ehemals kritischen Beziehungen zwischen den Osmanen und den Russen hatten sich nach den kriegerischen Aktivitäten auch mit Briten und Franzosen im Friedensvertrag von Jassy 1792 auf praktikable Weise konsolidiert. Das Schwarze Meer ist aber nur "Weltmeer" aus türkischen Gnaden. Aber das gilt auch für das Mittelmeer mit seiner Nato-Engstelle. Die russische Kriegsmarine im Schwarzen Meer ist per definitionem keine Angriffsflotte (Ukraine ausgenommen). Das weis auch die Nato. Aber die Amis haben die Ziele die im Beitrag gut benannt sind. Provozieren und Schwächen gehören zum bevorzugten Repertoire der Amis. Das Problem Russlands ist aber prioritär die Nutzung des Meeres für die eigene Handelsschifffahrt. Das strategische Problem des Handels ist aber das Gleiche wie bereits ausgeführt. Russland muss deshalb gute Verträge machen, auf die friedliche Zuverlässigkeit der Partner bauen (insb. Türkei) oder sich auf Krieg einstellen. Auch die globale Welt wäre direkt betroffen, denn die Kornkammern der Welt liegen im Süden Russlands und in der Ukraine. Der globale Süden schaut deshalb genau hin, wie die Natostaaten mit Russlands Sicherheitsinteressen umgehen. Das imperiale Gehabe ist ihnen noch gut bekannt. Bei einer Eskalation der Gewalt würde sich der militärische Konflikt um die Region Odessa zwangsläufig ausbreiten, vielleicht schon im Sommer 2024. Die vage Hoffnung, das sich Trump und Putin einigen, will ich aber nicht aufgeben. Beide Machtmenschen kennen noch den Ausdruck: Leben und Leben lassen.
Abgesehen von kommerziellen Aspekten ist Sewastopol der einzige, ganzjährig eisfreie Hafen der russischen Marine und hat dementsprechende strategische Bedeutung. Zugang zum Mittelmeer, Naher Osten usw. Einer der Hauptgründe für die ganze Chose, weil die USA das natürlich gerne 'abstellen' würde.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.03.2024 11:25).