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  • daodot

mehr als 1000 Beiträge seit 18.09.2002

Die Kriegsgefahr ist aus einem Grund groß

Die Kriegsgefahr ist nicht deshalb hoch, weil der Westen zu wenig freundlich ist zu Russland.

Die Gefahr eines Krieges ist deshalb hoch, weil Russland im Westen nicht als das wahrgenommen wird, was es ist: Ein aggressiver, instabiler, von irrlichterndem Nationalstolz und imperialistischen Träumen gebeutelter Staat. Mit einem Putin an der Macht, dessen Zeit zu Ende geht. Der ein System von Korruption und Rechtsunsicherheit geschaffen hat, das er als vermeintliche Stabilität verkauft, aber das auf Sand gebaut ist. Ein Land, das immer noch traumatisiert ist von den Erfahrungen der 1990er Jahre und leidend an einer nie besprochenen, nie bewältigten Vergangenheit mit vielen Millionen Toten in einer Diktatur.

So was ist gefährlich. Putin gehen die Mittel aus, finanziell, innenpolitisch. Statt eine einigermaßen solide Wirtschaft zu schaffen, sind die gigantischen Rohstoffeinnahmen mehr als zwanzig Jahre lang durch Korruption verschleudert worden. Und in militärische Aufrüstung gesteckt worden. Anstatt sich als Mittelmacht zu sehen - Russland ist angesichts seiner Bevölkerungszahl und Wirtschaftsleistung nicht mehr - und friedliche Kooperationen, etwa mit Europa, zu suchen, transportiert Putins Russland die eigene Instabilität durch militärische Abenteuer ins Ausland. Russland ist ein enormer Unsicherheitsfaktor in der Region, wenn nicht gar weltweit.

Europa wäre besser beraten, Russland als wirkliche Gefahr zu sehen. Klar, man kann verhandeln. Das Beschwichtigen von aggressiven Diktatoren, die ihr Ende nahen sehen, ist aber ein gefährliches Spiel, wenn nicht rechtzeitig klar gemacht wird, dass es eine Grenze gibt. Entsprechende Erfahrungen in der jüngeren deutschen Geschichte sollten zu denken geben.

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