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  • Artur_B

mehr als 1000 Beiträge seit 09.09.2004

Was würde Lenin sagen?

Seine These war, dass sich die Welt im Zeitalter des Imperialismus in drei Zonen teilt: Metropole, Peripherie und Dritte Welt. Russland würde in dieser Hierarchie höchstens als Peripherie fungieren, oder gar als Dritte Welt. Oder aber als "Tankstelle, die sich für einen Staat hält" (John Mc Cain). Das war wenigstens ehrlich.

Weshalb, so Lenin, sich Russland aus dieser Hierarchie verabschieden müsse und eigene Wege gehen müssen. Putin nun ist, teils gezwungenermaßen, immer noch Lenin, nur mit Marktwirtschaft.

Er verdirbt den großen Techunternehmen den Umsatz, zum Beispiel mit Yandex, was Google, Uber und Amazon ersetzt. Oder VKontakte für Facebook. Letztere sind stinksauer, denn sie streben ein Weltmonopol an. Dasselbe bei der Gentechnik. Russland wurde 2016 der größte Weizenexporteur weltweit, verbot aber im selben Moment die Gentechnik. Wie das? Verboten wurde eben die Monsanto-Technik und das ist das wirtschaftlich Relevante. Auch Monsanto/Bayer strebt ein Weltmonopol an, das natürlich durch die Russen angekratzt wird. Welche freilich nicht auf Gentechnik verzichten, aber es ist eigene Technik, an der Monsanto nichts verdient. Last not least verdient Blackrock in Russland keinen Rubel, weil Hedgefonds dort verboten sind. Mit anderen Worten: Putin tut alles, was des Imperialisten Zorn auf sich zieht. Ganz so, wie von Lenin vor 100 Jahren richtig analysiert.

Dann ist da noch das Militär: erstaunlicherweise bringen die Russen mit winzigen Bruchteilen des Budgets bessere Waffen zustande als alle Westler zusammen. Besonders bei Flugzeugen ist die Überlegenheit inzwischen völlig unübersehbar.

Und dann ist da noch Edward Snowden: der Fall Assange zeigt, wie unnachgiebig und rachsüchtig die US-Geheimdienste an diesem Punkt sein können. Russland muss für Snowden bestraft werden. Auch das ein Kriegsgrund.

Dass nun in Russland der Maschinenbau nicht alles liefern kann - geschenkt. Die Chinesen werden liefern, mit denen Russland eine immer engere Allianz sucht und findet. Während das Klima zwischen beiden vor 20 Jahren doch eher frostig war.

Das sind die Gründe für die immer weiter eskalierende Kriegsrhetorik des Westens. Das ist schlichtweg verbrecherisch. Eine Friedensbewegung bräuchte man heute dringender denn je.

Gruß Artur

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