Man fühlt sich an die achtziger Jahre erinnert. Das Kriegsgetrommel der NATO wie bei Nenas Luftballons.
Und die Friedensbewegung, die Pflugscharen wollte statt Schwerter. Damals wurde das als naiv verlacht.
Heute sind Pflugscharen das Erfolgskonzept Chinas und Russlands: Man erobert die Welt mit Corona-Impfstoffen, Häfen und Bahnlinien. Statt mit irgendwelchen Vorwänden Afganistan, Syrien oder Irak ins Mittelalter zurück zu bomben, um dann ein paar Rohstoffminen oder Ölfördertürme zu bauen, spart man sich den Umweg über den Krieg, und investiert direkt in Infrastruktur.
Nenas Lied endet so ähnlich wie unsere Kriege in der letzten Zeit: In Trümmerfeldern. Wenn Peter Mühlbauer nur nach Abzugsplänen für Afganistan fragt, dann ist er sehr gnädig mit der NATO: Deutlich schwieriger wäre die Frage nach der Bilanz des Krieges: Was hat der gekostet, was ist dabei rausgekommen.
Währenddessen hat China seine Seidenstrasse bald fertig. Und Putin sitzt neuerdings da am Tisch, wo früher Vertreter von EU, USA oder NATO saßen. Stichwort Armenien und Aserbaidschan.
Den ersten kalten Krieg haben wir "gewonnen", weil die Sowjetunion etwas schneller pleite war als wir.
Schaut man sich jetzt die Militärbudgets an - und die Kosten für die Pandemiebekämpfung - dann wird das wohl kein zweites Mal klappen.
Wir brauchen neue Strategie. Eine Zukunftsstrategie, in der wir die Rolle Deutschlands und der EU in der Welt skizzieren.
Wenn wir die haben, kann man überlegen, ob darin noch eine NATO gebraucht wird. Und wofür.