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  • mind.dispersal

mehr als 1000 Beiträge seit 02.03.2010

Das ökokapitalistische Equivalent zum Mitarbeiterausflug

Eigentlich hatte man die Welt schon erschlagen und wollte sich aus ihren Knochen eine neue bauen, die den eigenen Bedürfnissen mehr entgegenkommt. Dabei hat man dann anscheinend die kapitalistisch unerfreuliche Entdeckung gemacht, dass all diese profitabel verwertbaren Knochen durch liederliches, an sich für den Profit funktionsloses Leben hervorgebracht werten und es somit nach einer leidlich langen Phase des nutzlosen vor sich hin Lebens einen Nutzen hervorbringt, bis man es endlich erschlagen und ausbeuten kann.

Das ist so, als würde man aus Versehen alle Kühe umbringen und der Metzger bekommt nun endlich Wind davon, dass damit die gesamte Fleischproduktion zum Erliegen kommt und er tatsächlich hinnehmen muss, dass die Kuh nun mal auch Phasen hat, in denen sie keine Milch und kein Fleisch gibt und ihm nutzlos vor die Füße kackt (und selbst das verwertet man trotzig noch als Dünger und eutrophiert damit die Ökosysteme).

Oder eben, wie der Unternehmer, der mit Argwohn zur Kenntnis nimmt, dass seine Mitarbeiter krank werden und deren Arbeitsleistung sinkt, wenn sie zu viel arbeiten und zu wenig Freizeit haben, weswegen man mit aufgesetzter Freude einen Mitarbeiterausflug organisiert, in der Hoffnung, dass sich das am Ende in der Bilanz auch zeigt.

Und genau so betrachtet die Marktwirtschaft die Ökosysteme. Als Langzeitinvestition deren Kosten den Nutzen nicht übersteigen darf, sonst werden sie notgeschlachtet.

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