Die Handwerker in den Werften und die Holzfäller und Sailer etc etc wurden selbstverständlich bezahlt.
Wurden sie? Selbstverständlich? Die Sklaven, die die ganze harte Arbeit verrichteten, auch?
Vermutlich doch eher nicht. Bezahlt wurden mit ziemlicher Sicherheit die Lieferanten des Bauholzes und anderer Materialien. Aber danach könnte es schon dünn werden mit der "Selbstverständlichkeit" der Bezahlung oder eben jener, mit der jemand zum "Dienst am Vaterland" verpflichtet werden konnte.
Wenn ein reicher antiker Grieche im Besitz einer großen Weberei beschlossen hat, ein Kriegsschiff auszustatten - dann wird er schlichtweg gesagt haben, jetzt macht ihr halt die Segel für die Schiffe, Leute. Und wenn in der Weberei überwiegend Sklaven geschuftet haben und ansonsten seine Sippschaft mitgeholfen hat, dann war von "Bezahlung" eben nicht Rede. Ein freundschaftlicher Austausch mit dem Großneffen, dem zufällig die Werft gehört, dürfte auch in Sachen Bauarbeiten pekuniäre Erwägungen ersetzt haben: eine Gefälligkeit in Sachen Familienplanung vielleicht oder so.
Natürlich kann man versuchen, mit letzter Verzweiflung noch alles irgendwie in sein "Markt"-Schema zu pressen. Aber der Artikel verweist ja darauf, daß man es mal mit "neuem Denken" versuchen könnte.
Wenn es möglich ist, daß Dinge "am Markt vorbei" entstehen können, ohne daß eine Planwirtschaft dahintersteckt - was dann?
Könnte man dann nicht vielleicht "den Markt" einfach wieder so weit zurückstutzen, wie er früher schon marginal war? Denn es gab ja Märkte in der Antike, wir kennen sogar manche Einzel- und Großhandelspreise von damals :-) . Aber es ging doch bei weitem nicht alles über "den Markt". Es gab und gibt immer noch eine Menge Alternativen.