Ansicht umschalten
Avatar von KarierterHut
  • KarierterHut

mehr als 1000 Beiträge seit 15.07.2009

Re: Mich wundert

OmO0815 schrieb am 11.08.2016 13:57:

"Sonst eher moderat" :-D - das ist mir bei Deinen bisherigen Elaboraten hier bei TP über das Thema Flüchtlinge zumeist eher nicht so aufgefallen.

Moderat in meiner Wortwahl, nicht in meiner Meinung. Das ist ein Unterschied.
Wobei meine Meinung auch keine Gewaltaufrufe gegen andere Menschen enthält. Also im Vergleich zu anderen Forenten schon moderat ist.

Wo ist da etwas Manipulatives oder Lügnerisches an dem TP-Artikel?

Das habe ich eigentlich ausführlich beschrieben.
Würde man einen Leser nach Lektüre dieses Artikels fragen, was unter dem Begriff "Australisches Modell" zu verstehen ist dann würde er höchstwahrscheinlich antworten: "Flüchtlinge werden in Lagern gefangen gehalten und misshandelt um sie abzuschrecken."
Das manipulative Element des Artikels besteht darin, die Begriffe "Australisches Modell" und "Gewalt" quasi geichzusetzen.

Im Prinzip wird u.a. nur die berechtigte Kritik der UN und von Amnesty International an den Zuständen in den australischen Flüchtlingslagern widergegeben.

Nein. Es wird ausgehend von der berechtigten Kritik eine Gedankenkette aufgebaut:
Australisches Modell > Gewalt > schlecht > darf man nicht
Übrig bleibt im Kopf der Leser dann nur der erste und der letzte Begriff.

Dass solche Berichte einigen "Zuwanderungskritikern" hierzulande nicht passen, die gerade in den Diskussionen immer wieder die "australische Lösung" propagieren, war natürlich nicht anders zu erwarten.

Die hiesigen Zuwanderungskritiker (auf jeden Fall ich) verstehen unter dem australischen Modell die Unterbringung aller potentiellen Zuwanderer und die Prüfung der Zuwanderungsgründe außerhalb unserer Landesgrenzen. Von Gewalt ist da keine Rede.
Wenn nun jemand daherkommt und unterstellt, das australische Modell besteht aus Gewalt der unterstellt damit den Zuwanderungskritikern Gewaltbereitschaft.
Er verweigert eine Diskussion, beleidigt den Diskussionspartner und benutzt Totschlagsargumente.
Übrigens vielen Dank dass sie den Begriff Zuwanderungskritiker verwenden und nicht das undifferenzierte "Fremdenfeind". Viele Zuwanderungskritiker sind durchaus für die (zeitlich begrenzte) Aufnahme von (echten) Flüchtlingen. Viele sogar für die begrenzte und kontrollierte Zuwanderung. Aber eben nicht für den unbegrenzten und unkontrollierten Zustrom.

Und ja, wenn man Menschen auf engsten Raum unter menschenunwürdigen Verhältnissen zusammenpfercht, dann darf man schon von struktureller Gewalt sprechen.

Niemand wird gezwungen dort zu bleiben.

Den Australiern scheint das zumindest peinlich zu sein,

Ja, da stimmen wir überein. Die Australier sind offensichtlich überfordert. Das gibt niemand gern zu.

Finde ich übrigens sehr bezeichnend, dass Du in diesem Zusammenhang den zynischen Begriff "Kollateralschaden" benutzt. +o(

Ich gehe davon aus, dass die Gewalt nicht beabsichtigt ist sondern wegen der Überforderung der Behörden und anderen Gründen unerwünschter Weise entsteht.
Welchen begriff würden Sie denn in diesem Kontext vorschlagen?

Aber worum geht es den "Zuwanderungskritikern" wirklich?
Man hat Angst, dass die Zuwanderer den eigenen hohen Lebensstandard gefährden könnten.

Richtig. Das ist ein legitimer Grund. Und es geht nicht nur um den Lebensstandard (worunter ich vor allem materielle Dinge verstehe) sondern auch um eine bestimmte Form des Zusammenlebens, soziale Standards und Gepflogenheiten usw.

Viele Menschen hier in D-Land leben in einem Elysium, die interessiert das Elend und die Gewalt in anderen Regionen der Welt nicht, auch wenn wir daran vielleicht nicht ganz unschuldig sind. Armut und Gewalt sollen da bleiben, wo sie hingehören: Im Ausland!

Die Armut soll auf jeden Fall nicht nach Deutschland kommen. Sie soll aber auch nicht im Ausland bleiben sondern auch dort verschwinden.
Ich will ein Afrika dem es so gut geht wie Deutschland und nicht ein Deutschland dem es so schlecht geht wie Afrika.

Erfahrungsgemäß geht es dann meistens so aus, dass die verarmte Mehrheit die reiche Minderheit einfach überrennt.

Danke. Sie bestätigen die Befürchtungen der Zuwanderungskritiker.

Der Bau von Grenzbefestigungen und abschreckenden Lagersystemen wird diese Entwicklung auf Dauer nicht aufhalten können. Wer das propagiert, der ist ein menschenverachtender Spinner!

Nein. Der hat in Geschichte aufgepasst. Oder selbst Jahrzehnte hinter einer Grenzbefestigung leben müssen.
Es funktioniert. Sogar recht lange. Aber nicht für ewig, da haben Sie recht.

Der einzige in meinen Augen vernünftige Weg besteht darin, mit dem Export von Waffen, Kriegen, Umweltverschmutzung und unfairen Wirtschaftssystemen etc.endlich aufzuhören.

Das ist zwar noch nicht alles, aber sehr wichtig. Da gebe ich Ihnen recht.

Der Zuwanderungsdruck wird erst wieder abnehmen, wenn die Menschen in ihrer Heimat in Frieden, Freiheit und Wohlstand leben können.

Richtig. Das ist das Fernziel. Um das zu erreichen werden wir Jahrzehnte benötigen. Und es wird nur gelingen, wenn die Wohlstandsländer handlungsfähig bleiben und die Bevölkerung hinter dieser Aufgabe steht.
Das wird sie aber nicht, wenn Durchgeknallte im Namen Allahs Menschen in die Luft sprengen, eine Horde Kleinkrimineller ungestraft Frauen belästigt oder Familienpaschas mittelalterliche Moralvorstellungen ausleben.

Deshalb werden wir uns in Zukunft daran gewöhnen müssen,...

Nein, das müssen wir nicht.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten