Snowden ist der einzige aus einem Apparat von hunderttausenden, der es geschafft hat, den Mund aufzumachen, Beweise zu liefern und noch am Leben zu sein. Ja, es gab da auch andere, aber die haben das Manko, eins von den drei Dingen nicht vollbracht zu haben und ich wage zu behaupten, von denen hat die große Mehrheit auch noch nie was gehört, weil es irgendeine der drei-Buchstaben-Organisationen geschafft hat, sie unter Druck zu setzen, mundtot zu machen, oder schlimmeres. Insofern ist das Argument, das sei einfach zu groß für eine Verschwörung, kein hinreichender Beweis dafür, daß alle die Wahrheit sagen (persönlich bin ich eher Anhänger der "Alle lügen!" Theorie, die zudem weitaus näher an der Wahrheit sein dürfte). Es darf sich ja jeder selber mal vorstellen, wie er reagiert, wenn eine Bande Schlapphüte vor einem steht und verkündet, man wird jetzt dies und jenes bestätigen, or else. Wer hat da genug Cochones und ausreichend wenig zu verlieren, um sich da auf die Hinterbeine zu stellen und ihnen "Fuck You" zu entgegnen? Ärzte der Charité schonmal nicht, soviel dürfte klar sein.
Allerdings muß man für eine umfassende Sabotage überhaupt nur an wenigen Stellen angreifen, die Ärzte müssen ja nichtmal was wissen. Wenn die eine Probe ans Labor schicken und ein Ergebnis zurück bekommen, kann ja durchaus die Probe unterwegs vertauscht worden sein. An der Stelle ist dann tatsächlich möglich, daß keiner lügt und trotzdem nichts stimmt. Und der Vorgang ist im Vorfeld komplett zu 100% planbar, weil man ja genau weiß, wo der Patient hingebracht wird (hat man schließlich selber veranlaßt) und deswegen auch alle Maßnahmen und Wege voraussehen kann, die dort getroffen werden.
Ich denke der Autor marginalisiert hier das Maß an krimineller Energie, die den Geheimdiensten inne wohnt. Das ist merkwürdig, weil man gemeinhin den Russen exakt das unterstellt. Da ist es wohl kaum weit hergeholt, zu mutmaßen, daß unsere oder die Amis dem in punkto Skrupellosigkeit großarhtig nachstehen würden, oder?