Dass ein ORF Moderator in einem Live-Interview ein völlig abwegiges, logikfreies "Argument" auftischt ("Niemand in der AfD schlägt vor, Konzentrationslager zu bauen...") und daher könne man die AfD wohl kaum als "Nazi-Partei" bezeichnen, kann vorkommen, dass aber ein Telepolis-Autor dies als Gotscha!-Moment darstellt und darauf einen Artikel fundiert und schreibt "... Einige Kommentatoren sehen jedenfalls in Eskens Äußerung eine Verharmlosung des Nationalsozialismus und dessen Menschheitsverbrechen", ist nur noch gruselig.
Daher an den Autor und die Telepolis-Redaktion: Die NSDAP hat 1929, 1932 nicht gefordert Konzentrationslager zu bauen. Diese kamen erst nach der Machtübernahme im Januar 1933. Das erste Konzentrationslager wurde im März 1933 installiert und das, was der Großteil der Bevölkerung sich unter Konzentrationslager vorstellt, die Vernichtungslager, gab es ab 1941.
Die Abstinenz der Forderung nach Konzentrationslager ist kein Ausschlusskriterium dafür, eine Partei als "Nazi-Partei" zu bezeichnen.
Um eine Partei als "Nazi-Partei" zu titulieren, muss diese nicht den Aufbau von Konzentrationslager, Eroberungskriege und den industriellen Massenmord von Juden fordern, sondern wenn sich parallelen zum Auftreten der NSDAP vor 1933 ergeben oder/und führende Persönlichkeiten der Partei offen mit dem Nationalsozialismus kokettieren dürfen.