doomed schrieb am 27.11.2022 13:49:
Prof. Dr. Magnus Brechtken:
Bei der Linken war das über Jahrzehnte die sogenannte Dimitroff-Formel, die 1935 formuliert wurde: Der Nationalsozialismus wird hier als letztes Gefecht des Monopolkapitalismus interpretiert. In dieser Perspektive geht das nach '45 weiter. Das Schlüsselwort ist Stamokap, Staatsmonopolistischer Kapitalismus.
So baut man sich einen Strohmann.
Weder "letztes Gefecht" in irgend einer Form noch der Begriff "Staatsmonopolistischer Kapitalismus" taucht in Dimitroffs Definition auf:
„Faschismus an der Macht ist die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“
Bedeutet: "Bürgerliche Demokratie“ und Faschismus sind zwei verschiedene Ausprägungen des Kapitalismus, beide Herrschaftsformen beruhen auf der gleichen ökonomischen Basis.
In dem Moment, in dem der Kapitalismus bedroht ist, wandelt sich die bürgerliche Demokratie zur faschistischen Diktatur, die auch mit brutalsten Mitteln die Kapitalverwertung aufrechterhält.Aber natürlich wird man kein stellvertretender Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, wenn man das verinnerlicht hat.
Gerade der deutsche Faschismus war i.Ggs. zum italienischen oder spanischen doch sehr proletarisch bis kleinbürgerlich geprägt, Stichwort Röhms SA...
(An die Macht wurden die dt. Faschisten von den Eliten aber erst gelassen, als man sich in der "Nacht der langen Messer" dieses Problems zu entledigen bereit war und man damit das "S" in NSDAP aufgab)
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.11.2022 20:04).