"dass das Reden über den Nationalsozialismus in den 1950er und 1960er-Jahren bis heute wiederholt als "aktive Aufarbeitung" missverstanden werde. Stattdessen sei es ein "Herauserzählen" gewesen, in dem "konkrete Aspekte individueller Verantwortung und persönlicher Täterschaft beschwiegen oder verharmlost worden seien oder vernebelt" geblieben seien."
Das Herauserzählen aus der (eigenen!) Geschichte ist Traumaarbeit an der je eigenen Ideal-Biographie, die mit großen Verdrängungsleistungen einher geht. Massenpsychologisch entsteht eine Gesellschaft mit diskursiven Leerstellen, die eine institutionalisierte Geschichtsklitterung betreibt. Es ist gut, das Historiker jetzt versuchen, ihre spezifische Rolle dabei zu erforschen, falls das geschieht.