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Avatar von hwimmer_67
  • hwimmer_67

121 Beiträge seit 13.10.2022

Wenn auch die Söhne der Nazis das Gespräch verweigern..

... muss man wohl davon ausgehen, dass die Eliten dem Österreicher immer noch ein bisschen nachweinen. Deswegen spenden sie der AfD so gerne...

https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2022/Menschenzoo-Das-dunkle-Erbe-des-Tierparks-Hagenbeck,hagenbeck1448.html

Das ist mal so ein aktuelles Beispiel, wenngleich das nicht unmittelbar mit dem NS-Terror zu tun hat, sondern eher im Rassismus des Kaiserreichs hängt. Aber es geht für die Familien der Opfer um Anerkennung - und die Familien der Täter verweigern diese heute noch.

Das ist bei den Roma auch so, die nach dem Krieg - eigentlich bis heute - durchgehend eine grundgesetzwidrige Sonderbeobachtung und -behandlung erfahren haben. Dabei sind ganze Familien von den Nazis ausgerottet worden.

Das gilt auch für die meisten Zwangsarbeiter und deren halbgare Erforschung in irgendwelchen Konzernprojekten, nur damit man vor der Presse behaupten kann, man hätte das doch aufgearbeitet.

Dann haben wir die Verbrechen der Nazis in Italien und Griechenland, die Stellvertreter-Verbrechen in Kroatien und Spanien; das hemmungslose Verheizen der Rumänen und Ukrainer in den Hilfstruppen der Wehrmacht; das Wüten der Deutschen im Generalgouvernement. Auch was, was man immer wieder aufwämen kann: Der gnadenlose Umgang mit Deserteuren, mit dem vielleicht zu Kriegszeiten noch irgendwie rational klarkommt - aber dass die Deserteure des dritten Reichs in der BRD geächtet waren, ihre ihnen zustehenden Versorgungen nicht bekamen, zeigt die Grundverkommenheit der Deutschen.

Einen einigermaßen vertretbaren - bei weitem nicht zufriedenstellenden - Status gibt es nur bei der direkten Aufarbeitung des Holocaust als Primärverbrechen der Nazis. Und den auch nur wegen herausragender Einzelkämpfer wie Simon Wiesenthal, Fritz Bauer oder das Ehepaar Klarsfeld. Aber das waren letztendlich mit 6 Millionen Toten nur ein Bruchteil der 50 Millionen Toten, die die Deutschen auf die eine oder andere Weise verschuldet haben.

Natürlich geht's um's Geld, denn jedes Schuldeingeständnis löst möglicherweise Schadensersatzansprüche oder Wiedergutmachungsforderungen aus, die man schlecht negieren kann, wenn man gerade die Verbrechen eingestanden hat. Allerdings darf man dabei nicht aus den Augen verlieren, dass ohne die Gewinne aus den Verbrechen heute die Konzerne anderen gehören würden. Die Amoral verselbstständigt sich.

Der Primat des Profits sorgt dafür, dass Opfer Opfer bleiben - und Täter Täter. Das ist der Grund, warum da kein Ende abzusehen ist. Die Familien der Opfer sehen - vollkommen zu Recht - nicht ein, warum sie die Täterfamilien in die straflose Versöhnung entlassen sollen.

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