Rasel schrieb am 30.04.2017 16:04:
Ja, man kann (lange) spekulieren und aussortieren.
Die Kajaks waren schlicht noch nicht erfunden, und mit Flößen brauchst du eine Strömung, die dich in der richtigen Richtung trägt, eine halbwegs ruhige See und Möglichkeiten zum Anlanden.
Kurz:
Es gab Flüsse und Flöße wurden – um welche Ecken auch immer – 'erfunden'. (Spekulativ: Die "Wildreisernte" auf Seen bietet sich an.)
In Sibirien?
Weiter südlich wird die Strecke einfach zu lang.
Nächstes Problem: Der Alaskastrom geht von Ost nach West. Dagegen ruderst du auch mit einem Kajak nicht an.
Es gab Flüsse und mit Tierhaut bespannte 'Gerippe' wurden erfunden. (In der Neuzeit zB von den Prärieindianern genutzt. Sie hatten den spekulativen Schritt Fellkochtopf zu 'Kajak' evtl. nicht mal selbst vollzogen ~ tradiertes Können/Wissen.)
Ist denn ein Tierhautboot überhaupt dicht genug? Hält es wochenlange Nässe aus?
Hochseefahrt ist schon ein ziemlich spezielles Gewerbe, das überlebt man nicht rein zufällig.
Außer man hat Glück und findet einen Bast, der tatsächlich wochenlang wasserfest bleibt (siehe Thor Heyerdahl). Und hat außerdem Glück, dass der Wind einen gegen die Hauptströmung permanent nach Osten treibt.
Homo-Knochen seit ca. -6000 (glaube ich) gefunden
Man kann anderes lesen. In Südamerika wurden ältere Artefakte/Hinterlassenschaften des Homo sapiens gefunden.
Ja, Wikipedia sagt 15.000.
Ist immer noch sehr viel später als die gefundenen Knochen.
Überhaupt würde ich – als Empfehlung – nicht so sesshaft denken, um mit den Tücken der Immersion besser klar zu kommen. Die auch auf TP erwähnten Homo-erectus-Funde in Südostasien belegen nun mal Schifffahrt. Die dazu notwendige Seemannschaft wurde sicher nicht in einer Generation an einem Ort erfunden.
War das Küstenschifffahrt oder Hochseeschifffahrt?
Das ist ein ziemlicher Unterschied.
So ähnlich war Homo erectus drauf …
… der Buschmann in einer bekannten Verfilmung um einen Kultur-Clash beschwert sich über die analphabetischen Weißen und Schwarzen, zu dumm zum Lesen, wo alles vor ihnen in den Spuren steht. Weiß man doch.
Schon klar.
Andererseits: Die Fundlage in Amerika ist ziemlich eindeutig, da ändern ein paar gebrochene Knochen zunächst mal nichts. Es gibt ein paar eigenartige Umstände, aber daraus gleich Frühmenschen in Amerika zu postulieren ist reine PR, man sollte das nicht allzu ernst nehmen.
Egal ob sturer Norweger oder schwarzer Kleiner, sie sind zu schützen, damit sie nicht erst ausgerottet und anschließend ihr Wissen umständlich entdeckt werden muss.
Ach, Wissen geht auch ohne Ausrottung verloren, das ist der ganz normale Verlauf der Dinge.
Beispielsweise weiß man immer noch nicht, wie Damaszenerstahl hergestellt wurde, ehr als ein paar mehr oder weniger gut begründete Theorien haben wir nicht.
Der Verlust dieses Wissens ist allerdings auch nicht so furchtbar schlimm. Mittlerweile haben wir bessere Stähle.
Womit ich sagen will, es ist eine Haltung, wie sie eine Religion fordert, die Staatsreligion wurde und infolge die 'veraltete' Gedanken verbietet/unterdrückt/adaptiert. Andere Beispiele passen ebenso gut. Im TE und 1. Re steht nur das Können bzw nicht der Grund der Wanderung, weil sie nicht spekulieren wollten (?).
Also, Spekulieren mag ich eigentlich auch nicht. Spekulation ist nützlich, wenn man das Thema aktiv erforscht und Hypothesen aufstellt, aber hier im Forum wird ja jeder nur entlang seiner eigenen Vorurteile spekulieren, und es gibt nicht mal ein allgemein anerkanntes Verfahren, die Hypothesen nach überprüft und korrekt, plausibel aber unüberprüft, überprüft und falsch, grenzwertig und komplett absurd zu klassifizieren.
Und so bleiben halt auch Abstrusitäten stehen.