Unser Genom insgesamt enthält bis zu 30% Neandertaler-Gene, bevorzugt solche, die die Anpassung an Geografie, Witterung und spezifische Krankheiten erleichterten. Der einzelne Europäer hat davon ca 2% in seinem Genom, der einzelne (Ost-)Asiat 4-5%.
Strittig ist nur, ob ein Teil davon nicht auch schon in anderen, gemeinsamen Vorfahren vorhanden war, allerdings müssten dann Schwarzafrikaner ebenfalls über diese Gene verfügen oder sie im Laufe der Zeit verloren haben. Letzteres ist weniger wahrscheinlich, da sie ja andere urtümliche Gene, die ebenfalls aus Vermischungen resultieren und über die alle Anderen nicht verfügen, bewahrt haben.
Denisovaner-Gene sind schon in Neandertalern auffindbar, heute noch in Zentral- (Tibeter) und Südostasiaten (inkl Australien/Ozeanien), speziell einigen Aborigines (nicht allen, wahrscheinlich nur denen einer Einwanderungswelle) und Melanesiern (Papuas). Dass es in Asien auch Vermischungen mit anderen Frühmenschenformen gegeben hat, ist ebenfalls unstrittig. Gene wurden also je nach lokalen Möglichkeiten abundzu bis ständig rekombiniert. Dass dann auch bisher Unbekanntes entdeckt werden kann, ist nicht verwunderlich. Allerdings wird der Stammbaum des Jetztmenschen dadurch immer mehr zum Stammbusch mit diversen Ablegern, von denen noch nicht mal alle entdeckt sein mögen. Kann noch spannend werden...