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  • KarierterHut

mehr als 1000 Beiträge seit 15.07.2009

Re: Interessant zu hören

Mountain View schrieb am 07.08.2023 08:12:

dass wir ihn mit Bildungsangeboten allein nicht abwenden können.

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel sind Ergebnisse aus der Rochester-Studie. In dieser Studie wurden die Entwicklungsverläufe von Kindern aus 3 verschiedenen sozialen Schichten untersucht (weiße Oberschicht, weiße Unterschicht, schwarze Unterschicht). Alle 3 Gruppen zeigten zu Beginn und noch bis zum Ende des 1. Lebensjahres keine signifikante Differenz in den durchschnittlichen Entwicklungsquotienten. Bis zum Ende des 4. Lebensjahres trat eine extrem divergente Entwicklung ein, wonach sich die Durchschnitte in der höchsten Sozialschicht von denen in der niedersten Sozialschicht um fast 2 Standardabweichungen unterschieden: Das entspricht einer Differenz von fast 30(!) IQ-Punkten. Analoge Befunde wurden auch in der Schweiz erhoben, wobei die schichtabhängigen IQ-Differenzen etwas geringer waren als in den USA – entsprechend den weniger stark ausgeprägten Diskrepanzen zwischen den sozialen Schichten.

aus
Soziale Faktoren und „neue Morbidität“ bei Kindern und Jugendlichen
Bezug:
Rochester Youth Development Study (RYDS)
https://www.albany.edu/hindelang/ryds.php

Dreißig IQ-Punkte, nur weil du die falschen Eltern hattest, das ist schon happig.

Halte ich für übertrieben.

Da kriegst Du niemals mehr Fachleute raus gebogen, vergiss es.

Es geht ja nicht mal um Fachleute sondern um Menschen, die einer einfachen, für fast jeden erlernbaren Tätigkeit nachgehen. Da zählt vor allem der Wille. Und wenn der im Elternhaus nicht vermittelt wird, dann wird es nicht funktionieren.
Möglichkeiten, dies zu ändern wären:
- Einfluss des Elternhauses zurückdrängen
- stärkere Motivation
- stärkerer Zwang

Entspricht aber alles nicht den Vorstellungen von Demokratie und Sozialstaat.

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