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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Denn nur der Euro hat ein Leitzins-Problem ... ja, is klar!

Leitzinsen der Nicht-Euro-Länder:

Großbritannien = 0,75%
Israel = 0,25%
Japan = - 0,1%
Schweden = - 0,25%
Schweiz = - 0,75%
Kanada = 1%
USA = 2,25%

EZB-Leitzins = 0,00%

Was natürlich deutlich klar macht, das der Euro allein ein Niedrigl-Zins-Problem hat, und das Ganze natürlich nichts mit einer weltweiten Wirtschafts- und Kapitalismus-Krise zu tun hat - der Argumentation des Autoren nach, kann man messerscharf an den hohen Leit-Zinsen die prosperierenden Ökonomien ablesen, wie z,B. diese hier:

Türkei = 19,75%
Mexiko = 8,5%
Brasilien = 6%

usw.

Ein positiver Leitzins sagt leider über die Prosperität der jeweiligen Ökonomie i.d.R. gar nichts positives aus, sondern eher das Gegenteil.

https://de.global-rates.com/zinssatze/zentralbanken/zentralbanken.aspx

Wenn durch ständige Einkommensverknappung der großen Mehrheit, wie sie in der EU seit 2008 statt findet, in Deutschland schon seit 2004, man die Einkommen stagnieren und sogar Kaufkraft bereinigt sinken lässt, machen auch keine Investitionen in Güter- oder Dienstleistungen, aka Arbeitsplätze mit Einkommen, Sinn - denn wer soll das bei stagnierenden oder gar sinkender Binnenmarkt-Nachfrage kaufen? Wer soll während der Exportmarkt schon überdehnt und nicht mehr aufnahmefähig ist, durch Überschuldung der Importländer, und zunehmender globaler Konkurrenz, den zunehmend notwendig steigenden Export kaufen? Wie dauerhaft tragfähig Export, Export ist, kann ja jeder sich allein in der EU und den Target-Salden des Euros anschauen, den weltweiten hohen Gesamt-Verschuldungsraten der meisten Staaten - die auch übrigens fast alle nicht im Euro sind. Viel anders sieht es auch nicht weltweit aus. Deutschland hat keine Chance seine einseitige Ausrichtung auf den Export noch massiv weiter auszubauen. Wenn sich Deutschland nicht langsam dem eigenen Binnenmarkt widmet, mit massiven Lohnsteigerungen, wird es fett baden gehen, wenn Trumps Protektionismus, der jetzt schon Korea und Japan in ähnliche ökonomische Konflikte bringt [1], auch dort die beiden Länder sich protektionistisch gegenseitig behindern, noch weitere Kreise zieht.

Man kann in der herrschenden Ökonomie nur Zinsen verteilen, die durch Wachstum gedeckt sind. Wenn man aber das Einkommen der breiten Mehrheit der eigenen Bevölkerung deckelt, gibts kein Wachstum, außer durch Export - und diese Fahnenstange ist langsam zu Ende.

Diese Doof-Gläubigkeit von monetaristisch denkenden Ökonomen, man müsse nur an Leit-Zinsen x-beliebig rumschrauben, und damit dann alles gut oder schlecht machen, ohne Berücksichtigung der Rahmenumstände ist unterirdisch! Wenn kein Wachstum da ist, kann ich keine Wachstumsprämie aka Zinsen auszahlen. Und alle empirischen Belege der Leitzinsen der letzten Jahrzehnte zeigen, das dieser prozyklisch, als der Wachstumsrate folgend ist - und eben nicht umgekehrt, nicht ich senke den Leitzins und die Wirtschaft geht runter, sondern die Wirtschaft geht runter, hat niedrigere Wachstumsraten, und dann senken Notenbanken ihren Leitzins, und umgekehrt. Aber man kann damit prima fiktive Wachstums-Raten im fiktiven Kapitalmarkt, den Derivaten, Aktienkursen, Immobilien-Krediten etc. erzeugen, und daraus dann prima Bubbles machen, die null mit realem Wachstum, Wohlstanssteigerungen zu tun haben, außer auf dem Papier und bis die Bubble platzt.

Dieser Weik ist so dumm, das kaum noch auszuhalten.

[1] https://www.heise.de/newsticker/meldung/Handelskonflikt-in-Ostasien-Auch-Suedkorea-streicht-Japan-von-weisser-Liste-4495991.html

Edit: ein paar Ergänzungen

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.08.2019 13:34).

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