Ja, dann vielleicht mal mit der eingehenden Forschung beschäftigen.
Was schwer möglich ist, da die Erstellung dieser Systeme und der damit verbundenen Entscheidungen ziemlich intransparent ist.
Wie kann das eigentlich sein, wenn wir es bei psychischen Störungen mit Gehirnstörungen bzw. Erkrankungen im medizinischen Sinn zu tun haben? Was weiß die APA, was die WHO nicht weiß?!
Mein Eindruck: Leider gibt es im Bereich der Psychiatrie viel Korruption und deswegen gibt es im DSM-5 erschreckend viele diagnostische Kategorien, die wissenschaftlich nicht abgesichert sind, also wahrscheinlich gar keine psychische Störungen sind.
Persönlichkeitsstörungen sind übrigens gerade kein gutes Beispiel für Gehirnstörungen, da besonders willkürlich festgelegt; das sagen sogar führende Neuropsychiater.
Falls sie mir damit unterstellen, dass ich Persönlichkeitsstörungen als Beispiel für Gehirnstörungen gebe, wäre das ein Strohmann-Argument. Ich habe hier Persönlichkeitsstörungen als ein Beispiel gegeben, wo sich die beiden Systeme deutlich unterscheiden.
Ich stehe dem Konzept der Persönlichkeitsstörungen sehr kritisch gegenüber und bin der Meinung, dass man da eigentlich noch mehr Kahlschlag betreiben müsste. Abgesehen von Borderline, Psychopathie und eventuell Schizotypie scheint keine Persönlichkeitsstörung ausreichend erforscht worden zu sein, um sie als diagnostische Kategorie rechtfertigen zu können. Speziell bei diesen 3 Störungen gibt es aber Belege für hirnorganische Veränderungen.
P.S. Ich sagte, dass man das ICD eher ans DSM anpasst als umgekehrt; das schließt nicht aus, dass es noch Unterschiede zwischen den beiden gibt. Beim ICD hat man nun beispielsweise auch Transsexualität als psychische Störung entfernt.
Das halte ich für eher fragwürdig und dem politischen Zeitgeist geschuldet.
Recherche-Tipp: Sitzen im ICD-Gremium vielleicht auffällig viele aus dem DSM-Gremium?!
Trotzdem sind die Unterschiede doch recht groß. Im ICD-11 gibt es bei weitem nicht so viel Müll wie im DSM-5.