schwer depressiv schrieb am 26.03.2021 10:59:
Wo ist denn die Störung der Umgebung oder der Institution, wenn sich z. B. jemand nach Cannabiskonsum für Jahrzehnte so fühlt, als wäre er außerhalb seines Körpers und seine ganze Umgebung wäre ein Film?
LOL, Cannabis ist ja nun ausgerechnet ein Umweltgift. Warum konsumiert jemand überhaupt Cannabis – oder andere Substanzen?
P.S. Da steht übrigens gerade nicht, psychische Störungen seien Gehirnstörungen.
Die Definition lässt dies sehr wohl zu: "[...] that reflects a dysfunction in the psychological, biological, or developmental processes that underlie mental and behavioural functioning".
Schön – weil die Definition nicht ausschließt, dass psychische Störungen Gehirnstörungen sind, sind psychische Störungen Gehirnstörungen? Sorry, das ist jenseits meiner Logik.
menschengemachte Kategorien" seien für Unsinn. Nach dieser Logik könnte man schwere psychische Störungen, wie die Katatonie, einfach "heilen", indem man die soziale Bewertung verändert.
Sie haben nicht verstanden, was ein soziales Konstrukt ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, ich hätte €1.000.000 auf dem Konto – und dann passiert das, obwohl Geld ein soziales Konstrukt ist.
Ein letztes Mal, ich habe keine Zeit mehr: Psychische Störungskategorien sind soziale Konstrukte, die von einflussreichen Psychiatern am Konferenztisch verabschiedet werden (und sich dementsprechend im Laufe der Zeit ändern); das ist ein Fakt. Mit diesen Kategorien versucht man, psychische Probleme von Menschen zu fassen, zu verwalten und zu therapieren. Die Kategorie, das Konstrukt ist aber nicht das Problem. Niemand sagt hier, dass die Symptome nicht existieren oder nicht gravierend sein können.
Der Versuch, das soziale Konstrukt mit Gehirnvorgängen zu identifizieren, ist im Prinzip ein Kategorienfehler und damit zum Scheitern verurteilt; und genau dieses zu erwartende Resultat dieser Erkenntnis sehen wir seit über 2.000 Jahren.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.03.2021 15:44).