Was ist dir denn über die Leber gelaufen?
Ich halte es für eine ziemliche Heuchelei, dass Stephan Schleim oben einerseits behauptet, dass hier niemand Leiden verharmlost und mir vorwirft, wesentliche Ursachen für psychisches Leid auszublenden, aber er auf der anderen Seite schwere psychische Störungen durch Cannabis und LSD belächelt.
Er trägt damit zu einem enormen Missstand bei. Zumindest wenn man nach Internetforen geht, betrachten die meisten Leute Cannabis und sogar LSD mittlerweile als relativ harmlos, was sich auch in der Populärkultur niederschlägt. Von der Gefahr bereits nach einmaligem Konsum an schweren psychischen Störungen, die oftmals unheilbar sind, zu erkranken, wissen viele nicht. Und wenn das Thema doch mal zur Sprache kommt, dann geht es fast immer nur um Psychosen, wobei dabei mit dem Konstrukt der sogenannten "latenten Psychose" unterstellt wird, dass die Betroffenen ohnehin irgendwann eine Psychose bekommen hätten und die Droge somit freizusprechen wäre. Paradoxerweise sind das, meiner Foren-Erfahrung nach, oft gleichzeitig die selben Leute die Psychopharmaka verteufeln.
Hier zeigt sich ein weiterer Grund, warum das psychosoziale Paradigma so gefährlich ist: Durch die Leugnung biologischer Faktoren wird die Prävention von psychischen Störungen verhindert, etwa in diesem Fall, indem Drogen verharmlost werden, so mehr Leute Drogen konsumieren und dadurch unweigerlich auch mehr Menschen durch Drogen psychisch krank werden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.03.2021 19:24).