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  • SunnyHill

mehr als 1000 Beiträge seit 18.05.2003

Bilderflut

Postman's These ist  für Kinder und Jugendliche, die sich in der
Entwicklung befinden, richtig, wenn diese nie gelernt haben,
wichtiges oder triviales, Behauptungen oder Fakten, Meinung und
Wahrheit etc. unterscheiden zu können, ist es egal, ob sie Bilder
sehen, oder Bohlen lesen, bei Erwachsenen wird er weder
Konsumverhalten noch Interpretationen von Wort und Bild verändern
können. Muss mal wieder lästern, Deutschlands Bildungsniveau nach
Pisa lässt sich auch sehr schön auf der Buchmesse studieren.

Kinder müssten lernen, zu interpretieren, nicht einfach nur zu
konsumieren, wozu eben auch Informationen (Schrift, Bild, Ton)
gehören.

Gegenbeispiel, dass Bilder sehr aussagekräftig sein können, und vor
allem Fakten untermauern, ist das "Bilderbuch für Vergessliche" von
Richard Errell und Ernst Loewy. 

Basisbücher Nr. 5
Büchergilde Gutenberg von 1984

Noch ein Gegenbeispiel. Während des Vietnam-Krieges konnte die
Berichterstattung die meisten Amerikaner nicht erreichen, einmal
wegen der Überflutung von Informationen, andererseits, es fehlte das
Vermögen ohne Bilder sich in die "Realität des Anderen" versetzen zu
können. Diese Barriere oder Blockade gegen das Grauen wurde mit dem
Bild des vietnamesischen Kindes nieder gerissen, es gab nach diesem
Bild kein Entrinnen mehr vor der Realtität (des Anderen). Die Gefahr
liegt nicht im benutzten Medium, ob Wort, Bild oder Sprache, sondern
im Unvermögen, in größeren Zusammenhängen denken zu können. Der
einfachste Weg für die Gleichmacherei sind Parolen, dies sind keine
Bilder, sondern tatsächlich Worte in Schrift und Ton, von diesen
hohlen Phrasen werden mehr Jugendliche erreicht, als von Bildern.

Bin nicht in allem mit Susan Sontag konform, aber manchmal hat sie
recht.
http://www.stern.de/id/unterhaltung/fotografie/513846.html
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