Ansicht umschalten
Avatar von cassiel
  • cassiel

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2001

Ein Bild lügt mehr als tausend Worte

Wer mehr sagt, kann auch mehr lügen, aber mit Sprache kann man
prinzipiell auch lügen. Die Gefahr belogen zu werden ist aber mit
Bildern weitaus größer und wenn bewegte Bilder dann noch mit Worten
kombiniert werden, ist das eine ganz gefährliche Mischung des
scheinbar Authentischen. Das Zitieren und Widerlegen eines
TV-Interviews ist ganz schwierig bis faktisch unmöglich, vor allem
wenn es keine auch nur annährende Waffengleichheit gibt.

Das Gegenbeispiel dazu ist - und da lag Postman IMHO auch falsch -
die interaktive Computerwelt des Internet, besonderes Beispiel:
Telepolis.
Das geschriebene Wort dominiert, ab und zu mal ein Bild zu
Doku-Zwecken, aber das Entscheidende ist, dass jeder hier und jetzt
und weltweit abrufbar TP-Artikel kommentieren und kritisieren kann
und das wiederum von anderen.
Da kann sich ganz schnell und unproblematisch ein dialektischer
Diskurs entwickeln. Es ist weitaus schwieriger Lügen zu verbreiten,
wenn die Gegendarstellung und der Zweifel nur einen Klick nebendran
ist bzw. als Linktext schon direkt mitgeliefert wird.
Bewerten
- +
Ansicht umschalten